<home><16.02.2004>

Veranstaltungsreihe mit Kazimierz Smolen (Überlebender von Auschwitz und Mauthausen) anlässlich des Gedenkens an den 65. Jahrestag der Pogromnacht Bereits zum vierten Mal folgte Kazimierz Smolen der Einladung des AJZ e.V. Dessau und stand vom 02.-09. November 2003 für Zeitzeugengespräche in Dessau, Wittenberg, Magdeburg, Güsten und Aken zur Verfügung.

Fast fünf Jahre überstand er in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Nach dem Krieg studierte er Jura. Auschwitz sollte ihn jedoch nie wieder loslassen. Jahrzehntelang war er Direktor des Museums Auschwitz-Birkenau. Außerdem fungierte er als Zeuge in NS-Kriegsverbrecherprozessen. Während des Frankfurter Auschwitz-Prozesses in den sechziger Jahren führte er das Gericht beim Lokaltermin über das ehemalige Lagergelände. Er hat zahlreiche Artikel zur Lagergeschichte und besonders zu den Nachkriegsprozessen veröffentlicht. Mit seiner Pensionierung 1989 setzte er sich keinesfalls zur Ruhe. Fast täglich betreut er Gruppen im Museum Auschwitz-Birkenau und folgt Einladungen nach Deutschland.

Während seines einwöchigen Aufenthaltes in Dessau sprach Herr Smolen in Schulen und Jugendeinrichtungen. Viele Jugendlichen nutzten die Gelegenheit mit ihm ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.

Höhepunkte waren die zwei Gedenkveranstaltungen: am 8.November in der Bibliothek in Dessau und am 9.November im Alten Rathaus in Bernburg (in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“). Hier wurde vor allem an die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der Dessauer bzw. Bernburger Juden gedacht.

Herr Smolen beeindruckte die Jugendlichen mit seiner Kompetenz, Offenheit und seinem Humor.

Die Veranstaltungsreihe konnte mit freundlicher Unterstützung des Fonds "Erinnerung und Zukunft" stattfinden.

Das AJZ hat in zwei Broschüren Artikel über Kazimierz Smolen veröffentlicht, die über den Verein bezogen werden können.

 

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