<home><26.04.2003>
        Neonaziübergriff in Dessauer Innenstadt
        Brutaler Neonaziüberfall am 25. März 
          in der Dessauer Innenstadt
        Am Abend des 25. März 2003 gegen 21.00 Uhr wurde 
          ein alternativer Jugendlicher aus einer Gruppe von 10 Neonazis, die 
          der hiesigen rechten Szene zuzuordnen sind, im Bereich der Dessauer 
          Friedensglocke brutal misshandelt und zusammengeschlagen.
          Mindestens 4 Angreifer traten mit Springerstiefeln auf das Opfer ein 
          und versetzten dem Jugendlichen mehrere Faustschläge ins Gesicht. 
          Dabei wurde der Geschädigte massiv im Kopf;- Bauch- und Rückenbereich 
          verletzt.
          Der Übergriff fand unter „Sieg Heil“ und „Zecke 
          verrecke“- Rufen statt.
          Nur einem begünstigenden Umstand ist es zu verdanken, dass die 
          Täter von dem Opfer abließen und somit vermutlich schwerere 
          Verletzungen vermieden werden konnten. Der Übergriff ereignete 
          sich an einem zentralen und öffentlichen Platz Dessaus, dennoch 
          bewirkten die lauter Schreie des Opfers keine praktische Hilfe. Gegen 
          zwei Taxifahrer wird zur Zeit wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt.
          Als vermutlicher Haupttäter und Rädelsführer konnte der 
          einschlägig bekannte Neonazi Andreas R. aus dem 
          Landkreis Anhalt-Zerbst identifiziert werden.
          
          Dieser brutale Übergriff ist nur einer von zahlreichen rechtsextremistischen, 
          rassistischen und fremdenfeindlichen Gewalt- und Propagandadelikten 
          in Dessau in den letzten Wochen und Monaten.
          
          Zusehens reorganisiert sich in Dessau eine strukturierte Neonaziszene, 
          insbesondere im Umfeld der Nazigruppierung „Freie Nationalisten 
          Dessau/Anhalt“. Diese Gruppierung nahm zuletzt mit mehreren Dutzend 
          Mitgliedern und Symphatisanten an Aktionen der Dessauer Friedensbewegung 
          teil und trat mit Plakatklebeaktionen mit antisemitischen Hintergrund 
          öffentlich in Erscheinung.
          
          Der Betroffene wird von der Opferberatungsstelle Dessau in Trägerschaft 
          des Multikulturellen Zentrums umfassend unterstützt und beraten.
         Projekt >gegenPart<
          Beratungsstelle für Opfer und potentielle Opfer rechtsextremistischer 
          Straf- und Gewalttaten in Trägerschaft des Multikulturellen Zentrums 
          e. V. Dessau
          
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          Projekt >gegenPart< Das Netzwerk
          c/o Alternatives Jugendzentrum e. V. 
          Schlachthofstr. 25
          06844 Dessau
          Phone/Fax: 0340/ 26 60 213
          e-mail: projektgegenpart@gmx.net
          url: www.projektgegenpart.org
          
          
           