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dessau und umgebung

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Ewa Kozlowska – überlebende des Konzentrationslagers

Zeitzeugengespräche mit Ewa Kozlowska (Überlebende der Konzentrationslager Majdanek und Ravensbrück) und Teilnahme Dessauer Jugendlicher mit der Zeitzeugin am Gedenktreffen anlässlich der Befreiung in der Gedenkstätte Ravensbrück

Bereits zum zweiten Mal folgte Ewa Kozlowska aus Lublin der Einladung des Alternativen Jugendzentrums e.V. Dessau. In Begleitung der Dolmetscherin Krystyna sprach sie vor über zweihundert Jugendlichen bei insgesamt drei Zeitzeugengesprächen, die Anfang April in Bernburg und Wittenberg stattfanden. Viele der Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, Frau Kozlowska Fragen zu stellen, die sie sehr offen beantwortete.
Höhepunkt des einwöchigen Besuches war die Teilnahme von Dessauer Jugendlichen am Gedenktreffen in Ravensbrück in Begleitung von Ewa Kozlowska.

Susi (Teilnehmerin der Gedenkstättenfahrt):
Während dieses Wochenendes boten sich vielfältige Möglichkeiten, das Angebot der Gedenkstätte zu nutzen: mehrmalige Erkundungen des Lagergeländes, auf welchem sich u.a. noch Originalgebäude wie die Kommandantur, der Bunker, der Exekutionsgang und das Krematorium befinden; eine Länderausstellung im Zellenbau; die Präsentation einer Zeitzeugen-CD; die Kranzniederlegung und natürlich zahlreiche Gespräche mit Ewa und Krystyna. Letztere waren am interessantesten. Ewa, deren Leid auch nach der Befreiung durch das schwedische Rote Kreuz nicht beendet war, da sie durch den Krieg mehrere Verwandte verloren hatte, sprach offen und sehr detailliert über ihre Zeit in Majdanek und Ravensbrück. Während dieser Gespräche festigte sich der schon bei Ewas Ankunft gewonnene Eindruck, dass sie eine bemerkenswerte Frau ist. Sie begegnet jedem Menschen mit einer wunderbar überschwänglichen Offenheit, ihr Lachen ist ansteckend, und bei ihren emotions- und gestikreichen Schilderungen merkt man gar nicht wie schnell die Zeit vergeht.
Wir bedanken uns bei Ewa, mit der uns nun eine noch engere Freundschaft verbindet. Unser Dank gilt auch Krystyna, die alle Sprachhürden für uns beseitigte.
Für die freundliche Unterstützung bedanken wir uns bei der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt.
Hervorheben möchten wir außerdem die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Bernburg (Dr. Ute Hoffmann) und dem Jugendhaus „Pferdestall“ in Wittenberg.

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  Jahrgang 2003 | Ausgabe 03 | 26. April 2003