Der
08. Mai 2003 in Dessau und Umgebung – Gedenken ,
Mahnung und Neonaziprovokation
Anlässlich des 58. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation
des Naziregimes fanden in Dessau und Umgebung mehrere Gedenkveranstaltungen
statt.
In Aken, maßgeblich organisiert
von der Antifa Dessau und der JAZ (Jugendantifa), gedachten etwa
30 zumeist jugendliche
AntifaschistInnen am Denkmal der Opfer des Faschismus auf dem
Bismarckplatz den Verfolgten und Entrechteten des Naziterrors.
Den Schwur von Buchenwald, der in Teilen bei der Zeremonie verlesen
wurde, empfanden die TeilnehmerInnen dabei
als politische Handlungsaufforderung für die Jetztzeit.
An einer vom Bündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) initiierten
Kranzniederlegung an Gräbern sowjetischer ZwangsarbeiterInnen
und politischer GegnerInnen des Naziregimes auf dem Dessauer
Friedhof III nahmen ca. 15 Leute teil. Am Rande der Aktion kam
es zu einem provokativen Zwischenfall von Neonazis. Einer der
Rechten versuchte einen abfahrenden PKW mit TeilnehmerInnen der
BgR-Veranstaltung mit einer Flasche zu bewerfen. Diese allerdings
verfehlte das Fahrzeug und traf stattdessen fast eine ältere
Mitbürgerin.
Die Kranzniederlegungam Mahnmal für die Opfer des Faschismus
im Dessauer Stadtpark am frühen
Abend dann, war vor allem durch die ergreifenden Worte des Mitgliedes
des BgR und der Forschungsgruppe
Zyklon B Dessau, Hans Hunger, gekennzeichnet.
Der Redner bezeichnete den 08. Mai 1945 als „seinen eigentlichen
Geburtstag“. An diesem trafen sich seine Eltern nach langjähriger
Haft in verschiedenen Konzentrationslagern wieder. Dies, so Hunger: „Seih
nicht nur unverschämtes Glück gewesen, sondern meine
spätere Existenzvoraussetzung“.
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Kranz des BgR am Friedhof III
Antifas bei Kranzniederlegung Friedhof III |