13. März 2010 / Dessau-Roßlau

An dem sogenannten "Trauermarsch" der "Freien Nationalisten Dessau / Anhalt-Bitterfeld" nahmen mit 230 Teilnehmern am 13. März 2010 bedeutend weniger Personen teil, als zuvor befürchtet worden war. Der Aufmarsch unter dem Motto: “Gegen das Vergessen – 65. Jahrestag der Bombardierung Dessaus – Zum Gedenken der Opfer!” führte die Neonazis aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg. Niedersachsen und Thüringen in diesem Jahr bereits zum vierte Mal durch die Muldestadt.

Bei Zwischenkundgebungen redeten neben dem Dessau-Roßlauer Frank Nowak, vom hiesigen Bunde der Vertriebenen (mehr dazu hier...), auch der sächsiche Neonaziaktivist Maik Müller und der Niedersachse Dieter Riefling. Während Nowak noch recht ungeübt, holprig aber moderat die „so zahlreich Angetretenen … zum Ehrenappell des Gedenkens der gefallenen Bombenopfer der Heimatfront vor 65 Jahren“ begrüßte, stellte Riefling indes unverblümt klar, die deutsche Geschichte neu schreiben zu wollen und “die Wahrheit, … dass nicht Deutschland den Krieg begonnen hat“, in den Geschichtsbüchern festhalten zu wollen.


Vorsitzender des BdV-Kreisverband Dessau, Frank Nowak, als Redner auf der Zwischenkundgebung

Der Aufmarsch führte die Neonazis vom Hauptbahnhof der Muldestadt durch die Innenstadt bis zum Friedhof III im Süden Dessaus, bevor sie über den Südbahnhof die Stadt nach 17.00 Uhr wieder verließen (mehr dazu hier...). Etwa 800 Menschen demonstrierten in der Innenstadt gegen den Neonaziaufmarsch. Auf dem Markt nahmen etwa 700 Menschen an einer Veranstaltung des "Netzwerks Gelebte Demokratie" teil (mehr dazu hier...). Zuvor wurde den Neonazis mit einer stimmungsvollen Musikkundgebung am Hauptbahnhof ein gebührender Empfang bereitet. Zu Beginn des rechten Aufmarsches am Hauptbahnhof und nach der Zwischenkundgebung in der Zerbster Straße kam es zu Versuchen von Nazigegnern, den Aufmarsch zublockieren, was die Polizeieinsatzkräfte teils rabiat unterbanden.

 

Quelle:
eigener Bericht
Infothek-Dessau.de

 

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt