150 Rechtsextreme Sticker in der Nacht vom 06. auf den 07. Juni 2015 in Dessauer Innenstadt illegal verklebt

Propaganda für den neonazistischen „Tag der deutschen Zukunft“ in Neuruppin // Staatsschutz ermittelt

Nach Informationen des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus (Projekt gegenPart)  wurden in der Nacht vom 06. auf den 07. Juni  rechtsextreme Sticker in der Dessauer Innenstadt illegal verklebt. Betroffen waren das Polizeirevier Dessau, die Parteibüros von Liberales Bürgerform/Die Grünen, Die Linke und CDU, das Alternative Jugendzentrum Dessau (AJZ), der Supermarkt Kaufland (Filiale Wolfgangstraße), die Kindertagesstätte in der Wörlitzer Straße, sowie mehrere Objekte der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft mbH (Ferdinand-von-Schill-Straße, Rabestraße, Kavalierstraße, Karlstraße, Flössergasse und Poststraße). Dabei wurden über 150 Sticker mit zwei verschiedenen Motiven verwendet. Diese beziehen sich auf die rechtsextreme Großveranstaltung „Tag der deutschen Zukunft“, die am 06.Juni in Neuruppin stattfand.


Rechtsextreme Sticks am Wahlkreisbüro in der Dessauer Karlstr.


Auch an Objekten der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft mbH wurden die neaonnazistischen Propagaträger angebracht


Das Büro der Stadtratsfraktion Liberales Bürgerform/Die Grünen blieb nicht verschont

Der „Tag der deutschen Zukunft“ war einer der größten Neonazi-Aufmärsche in Brandenburg der letzten Jahre. Durch große zivilgesellschaftliche Gegenproteste konnte dieser erfolgreich blockiert werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft ermittelt laut der Zeitung „Märkischen Allgemeinen“ gegen den Anmelder des Neonazi-Aufmarches Trick wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung.

Der Staatsschutz hat einige der Sticker entfernt, die nun erkennungsdienstlich behandelt werden. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage dem Projekt Gegenpart die illegale Klebeaktion. Die Ordnungs-behörde wurde durch die Polizei informiert. Die Verursacher sind derzeitig unbekannt.


Zahlreiche rechtsextreme Aufkleber konnten von engagierten Bürgern entfernt werden

„Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte die Fenster der Geschäftsstelle der Linken in der Karlstraße mit inhaltlich klar rechtsgerichteten und ausländerfeindlichen Aufklebern verschandelt. Der Versuch, über das Schüren von Angst vor Ausländern die Bevölkerung zu verunsichern, gar aufzuwiegeln wird von uns Klar verurteilt. Ungeachtet der Tatsache der Unkultur dieser Art der politischen Auseinandersetzung, zeigen die Aufkleber klar ihre Herkunft. Die Absicht, die sozialen Verwerfungen in Deutschland und hier speziell in Dessau-Roßlau auf eine drohende Überfremdung zu schieben, erscheint ob des Anteil an ausländischen Mitbürgern in der Bevölkerung unserer Stadt geradezu lächerlich. Wir stehen für eine andere Willkommenskultur und setzen auf die Solidarität und den Zusammenhalt aller Demokraten in unserer Stadt  und im Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE.“, so Frank Hoffmann  (MdL; Fraktion DIE LINKE), zu der rechtsextrem motivierten Sachbeschädigung an seinem Wahlkreisbüro.

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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt