Vom altbackenden NPD-Funktionär bis zum militanten NeonaziaktivistenExtrem rechte Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich in der Region Anhalt zur Wahl // In Dessau-Roßlau tritt der bekannte Neonazi Alexander Weinert zur OB-Wahl an Dessau-RoßlauIm Unterschied zu den Kommunalwahlen im Jahr 2009, als sich für die Wahlen zum Stadtrat in Dessau-Roßlau keine Kandidaten für die NPD auftreiben ließen (mehr dazu hier...), versuchen zur Wahl im Jahr 2014 sechs Kandidaten auf dem Ticket der neonazistischen Partei in den Stadtrat einzuziehen. Überraschend ist dabei am ehesten die Tatsache, dass mit Alexander Weinert und seinem Bruder, Christian Weinert, zwei Aktivisten der sogenannten freien Kräfte für die NPD antreten. Bisher fielen beide gerade nicht durch ihre Nähe zur Partei NPD auf, sondern engagierten sich bei Demonstrationen, Aufmärschen und Kundgebungen (mehr dazu hier...) für die Kameradschaftsszene. Insbesondere Alexander Weinert, der seit mehreren Jahren rund um den 7. März einen „Trauermarsch“ in Dessau-Roßlau anmeldet (mehr dazu hier...), inszenierte sich gern als Anführer der parteifernen Neonazis. In den vergangenen Jahren beschränkten sich öffentlich sichtbare Kontakte zur NPD darauf, dass die geschasste ehemalige Landesvorsitzende der NPD, Carola Holz, bei den Aufmärschen in Dessau-Roßlau als Ordnerin auftrat und einige NPD-Vertreter an den Demonstrationen teilnahmen. Landkreis Anhalt BitterfeldFür die Kommunalwahl im Bereich des Landkreises Anhalt-Bitterfeld ist es der NPD nicht gelungen, Kandidaten für die Stadtratswahlen der größeren Ortschaften aufzustellen. In der Kreisstadt Köthen, in der die Partei in dieser Legislaturperiode ein Mandat hält, tritt kein Kandidat an. Steffen Bösener (mehr dazu hier...), ehemaliger Betreiber eines Ladengeschäftes für rechtsextreme Devotionalien, Musik und Bekleidung, tritt nicht erneut für die NPD an. Auch für die Stadt Bitterfeld-Wolfen treten keine NPD-Kandidaten an, obwohl die Partei im Landkreis über Aktive verfügt. Mit Andreas Köhler tritt ein Kandidat, der bisher bereits ein kommunales Mandat für die NPD ausfüllte, erneut an und versucht wieder in Kreistag von Anhalt-Bitterfeld einzuziehen. Auch Köhler ließ sich in der Vergangenheit gelegentlich an den Infoständen der NPD in der Region sehen und engagierte sich darüber hinaus bei Aufmärschen der sogenannten freien Kräfte. Neben ihm kandidiert auch die ehemalige Brandenburger DVU-Landtagsabgeordnete Birgit Fechner auf der Liste. Und mit ihr, ihr Lebensgefährte und ehemaliger Wahlkreismitarbeiter Andreas Klar, der ebenfalls einige Male zu Infoständen in Erscheinung trat und als Beisitzer im Landesvorstand der Partei ist. Bernd Hoyer, Holger Großömigen (der ebenfalls im Landesvorstand der Partei ist) und Uwe Schönwald komplettieren die Kandidaten zur Kreistagswahl. Landkreis WittenbergSowohl für den Stadtrat in Wittenberg als auch den Kreistag des Landkreises hat die NPD Kandidaten aufgestellt. Doch nicht der „Dauer-Infostand-Anmelder“ und NPD-Kreisvorsitzende Thomas Lindemann (mehr dazu hier...) tritt für die NPD an. Der zieht es vor sich in Leipzig zur Wahl zu stellen. Vielmehr hat die rechtsextreme Partei Danilo Wessel und Mathias Höhne für den Stadtrat der Lutherstadt Wittenberg nominiert. Für den Kreistag hat die rechtsextreme Partei drei Kandidaten gefunden, hier treten Gerald Hofmann, Daniel Tzschoppe und Torsten Escherich an. Insbesondere Escherich ist seit vielen Jahren für verschiedene Neonazikreise aktiv, von der früheren örtlichen Neonazi-Kameradschaft bis zu den heutigen Aufmärschen und NPD-Infoständen. SERVICEAlle Hintergrundinformationen zum Kommunalwahlkampf der rechtsextremen NPD in Dessau-Roßlau finden Sie hier in einem zusammengestellten Handzettel (download PDF-Datei...).
|
NEWS
Interaktive Karte zur europäischen Dimension der extremen Rechten www.projekt-entgrenzt.de |
DIE NAZIS, DIE MEINUNGSFREIHEIT UND DER PROTEST Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE lädt zu DEBATTE am 14. Dezember 2015 ins Mehrgenerationenhaus Dessau ein |
„Frau trifft…Engagement und Courage gegen Rechtsextremismus“ Ausstellungseröffnung am 18. November im Frauenzentrum Wolfen |
15 Punkte für eine Willkommensstruktur in Jugendeinrichtungen Handreichung des Projekt ju:an der Amadeu-Antonio-Stiftung |
„Antisemitismus in der DDR und die Folgen“ Konferenz vom 26. bis 27. November 2015 in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur |
Flüchtlinge in Anhalt – Fragen und Antworten Faltblatt der evangelischen Landeskirche Anhalt |
HATE SPEECH – zum Umgang mit Menschenverachtenden Postings im Web 2.0 Workshop am 20. November 2015 in der Volkshochschule Dessau |
Rassismus - Antisemitismus - Jugendkultur Handreichung von Argumente und Kultur gegen Rechts e.V. |
Einladung zur Veranstaltung „Lieder gegen das Vergessen“ Erinnerung an den Novemberpogrom von 1938 und Gedenken an die Opfer des Holocaust aus Dessau-Roßlau |
Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt