Rechtsextreme Mahnwache am 07. März 2011 in Dessau-Roßlau

Friedlicher Protest gegen braune Schmieren-Theater-Show 

Lautstark, mit vielen Transparenten protestierten am 7. März zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gegen eine Mahnwache von 20 Neonazis an der Museumskreuzung in Dessau. Noch bevor  die Anhänger der freien Kameradschaftsszene aus der Region Anhalt sich zu ihrer Propagandaaktion versammelten, brachten rund 70 Menschen ihren Unmut ganz augenscheinlich zum Ausdruck. Die engagierten DemokratInnen waren es denn auch die dafür sorgten, dass die öffentliche Wahrnehmung und Breitenwirksamkeit des extrem braunen  Schmieren-Theaters haarscharf gen Null tendierte. Wie bereits in den vergangenen Jahren  (mehr hier...) wollte der harte Kern der regionalen Kameradschaftsszene  eine sogenannte Mahnwache aus Anlass des Jahrestages der Bombardierung Dessaus im Jahre 1945 veranstalten.


Mit Transparenten gegen den braunen Ungeist.
   
Nachdem die Polizei den Vorgaben des Versammlungsgesetztes genüge getan hatte und den Rechtsextremisten einen Platz am Rande der Museumskreuzung frei räumte, ließen diese jedoch einige Zeit auf sich warten. Die Hoffnungen, dass die Neonazis ihren Auftritt ganz ausfallen lassen würden, erfüllten sich jedoch nicht. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit versammelte sich doch noch ein Gruppe von etwa 20 Neonazis (unter der Anleitung der Kameradschaftsaktivistin Carola Holz), um ihre krude Propaganda kundzutun und sich auf den Aufmarsch aus gleichem Anlass am 12. März einzustimmen (Aufruf zum demokratischen Protest hier...). Mit den obligatorischen Fackeln und schwarzen Fahnen   stellte sich das Grüppchen etwas abseits der Museumskreuzung auf. Anschließend gaben die Neonazis in einer Straßentheater ähnlichen Inszenierung noch ihre geschichtsrevisionistische Weltsicht zum Besten. Getreu ihrem Motto-Transparent (… sie brachten Tod und Elend) wurden die Alliierten Siegermächte als Mörder tituliert und die deutsche Schuld an Krieg und Massenmord geleugnet.


Carola Holz (zweite von rechts) ist Kreistagsabgeordnete der NPD in Anhalt-Bitterfeld

Die zahlreichen Protestierenden sorgten allerdings dafür, dass die Passanten von dem geschichtsrevisionistischen Schmierentheater letztlich kaum Notiz nahmen. Vielmehr wurden zahlreiche Aufrufe für den Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch verteilt und auf zahlreichen Transparenten gegen Neonazis und Geschichtsrevisionismus protestiert.  Nicht zuletzt aufgrund der guten informellen Vernetzung mittels sozialer Netzwerke war eine schnelle Mobilisierung der demokratischen Bürgerinnen und Bürger möglich. Die erfolgreichen Proteste sind zudem ein schöner Ansporn und gute Motivation zugleich für den Protest der demokratischen Zivilgesellschaft gegen den Aufmarsch der Neonazis am 12. März.                   


Geschichtsrevisionismus als Schmieren-Theater: Neonazis als Laienspielgruppe.  


 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt