29. August 2009 / Wittenberg

Am Nachmittag des 29. August 2009 sind in Wittenberg nach Angaben von Geschädigten alternative Jugendliche von Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma vor einem Discountmarkt in der Dessauer Straße schwer körperlich angegriffen worden. Die Sicherheitskräfte hielten die Jugendlichen demnach zunächst gezielt auf, um das Betreten der Einrichtung zu unterbinden. Als die Geschädigten den Grund für das Betretungsverbot erfragen wollten, seien zwei der Jugendlichen unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Nach dem die Betroffenen in Folge des Angriffs zu Boden gingen, sollen die Täter auf ihre Opfer eingetreten haben.

Zeugen berichteten zudem, dass mehrere der Security-Mitarbeiter bei der Attacke Bekleidungsstücke der bei Rechtsextremen beliebten Modemarke „Thor Steinar“ getragen haben sollen. Auf eine rechtsextreme Motivation deuten darüber hinaus auch herabwürdigende Beleidigungen wie „Zeckenschweine“ und „Dreckzecken“ hin, die Zeugen während der Tat gehört haben wollen.

Der per Notruf verständigten Polizei gelang es noch vor Ort, die Personalien der mutmaßlichen Tatbeteiligten festzustellen und Strafanzeigen aufzunehmen. Indes werden Diskriminierungsvorwürfe gegen die Geschäftsleitung laut. So sollen nach gegenPart-Informationen die tatbeteiligten Security-Mitarbeiter angegeben haben, im Auftrag des Supermarktes gehandelt und dabei die Vorgabe des Discounters umgesetzt haben, keinen Personen Eintritt zu gewähren die nach augenscheinlichen Anhaltspunkten der linken Szene zu zuordnen seien. Dies bestätigt unterdessen am Montag ein Polizeisprecher auf gegenPart-Nachfrage.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Die Geschädigten werden von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt betreut.

Quelle:
eigener Bericht
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalttaten
Region Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt