05. August 2009 / Dessau-Roßlau

Am Nachmittag wurde ein junger Mann in der Straßenbahnlinie 3 von zwei mutmaßlichen Rechtsextremisten zunächst beleidigt und bedroht. Hintergrund der Verbalattacke war nach Angaben des Geschädigten sein T-Shirt das ein Vereinslogo eines Fußballvereins zeigte, deren Fans allgemein als alternativ gelten. Noch in der Straßenbahn telefonierten die Neonazis mit weiteren Gesinnungsgenossen. Schließlich versuchten die Täter den Jugendlichen an der Haltestelle Lindenstraße am Verlassen der Tram zu hindern.

Nachdem es dem Opfer gelungen war sich der heiklen Situation in der Bahn durch Flucht zu entziehen stellte er wenig später fest, dass ihm nun bis zu 10 Rechtsextremisten im Laufschritt verfolgten. Er flüchtete erneut und informierte telefonisch die Polizei. Als die Beamten am Ereignisort eintrafen, suchten die Angreifer das Weite. Trotz einer unverzüglich eingeleiteten Suche gelang es nicht, etwaige Tatverdächtige festzustellen.

Der Betroffene hatte zudem berichtet, dass einer der Täter in der Straßenbahn eine Triskele-Applikation (mehr dazu hier...) auf der Kleidung trug und der andere am Basecap einen NPD-Anstecker sowie einen so genannten „Anti-Antifa“-Button (mehr dazu hier...).  

Der Geschädigte wird von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt betreut.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

In Dessau-Roßlau kam es in letzter Zeit immer wieder zu rechtsextrem motivierten Gewalttaten und Bedrohungen (mehr dazu hier…) und (hier…) und (hier…).

Quellen:
eigener Bericht
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalttaten
Region Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt