23. Mai 2013 / Dessau-Roßlau / Köthen

Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, endete der Prozess um einen rassistischen Angriff auf einen chinesischen Gaststudenten (mehr dazu hier...) und (hier...) im November 2012 in Köthen mit der Verurteilung eines Täters. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 31-Jährige Jens H. dem Geschädigten mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat. Dafür erhielt er nun sieben Monate Freiheitsentzug. Die drei Mitangeklagten Rene R., Norman K. und Thomas J. wurden indes freigesprochen.

Zudem, so die Urteilsbegründung, habe der veurteilte Jens H. sein Opfer nach der ersten Attacke verfolgt, als dieses ins Studentenwohnheim flüchtete. Dabei habe er eine Türscheibe eingeschlagen.

Die drei Freisprüche erfolgten indes, weil den Mitangeklagten keine konkrete Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte. Ausschlaggebend dafür war zudem die Zeugenaussage des Geschädigten, so der Richter in der Urteilsbegründung. Diese sei in weiten Teilen unglaubwürdig, da er immer wieder davon gesprochen habe, 60 bis 70 Schläge von den mutmaßlichen Tatern abgekommen zu haben. Nach Überzeugung des Gerichts habe das Opfer aber keine bei einem solchen Angriffsmuster zu vermutenden Verletzungen aufgewiesen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quellen:
Mitteldeutsche Zeitung vom 24. Mai 2013
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt