25. Mai 2009 / Dessau-Roßlau Das Amtsgericht Dessau-Roßlau verhandelte gegen drei junge Männer aus der Heavy Metal-Szene die bereits wegen rechtextremer Delikte einschlägig polizeibekannt waren u. a. wegen Körperverletzung. Den Angeklagten, die sich im Prozess selbst als Anhänger des National Socialist Black Metal (NSBM) bezeichneten, wurde dabei vorgeworfen, im November 2008 einen Jugendlichen am Dessauer Hauptbahnhof aus einer rechten Motivation heraus zunächst verbal beleidigt zu haben. Später schlugen und traten die Täter auf ihr Opfer ein, als es schon am Boden lag. Das Gericht verurteilte den 19jährigen Marcel D. schließlich zu 50 Stunden gemeinnütziger Arbeit und Freizeitarrest. Der Mitangeklagte Björn K. bekam acht Monate Haft, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung und muss 60 Arbeitsstunden ableisten. Sein jüngerer Bruder Lars K. erhielt sechs Monate Haft auf Bewährung und die Auflage, 75 Stunden gemeinnützige Arbeit zu verrichten (zum ausführlichen Prozessbericht…). National Socialist Black Metal ist eine extrem rechte Minderheitsströmung innerhalb der Jugendsubkultur des Black Metal. Die Black Metal-typische Terminologie von Zerstörung, Apokalypse und Krieg werden von den Akteuren dabei in einen pronazistischen Kontext gestellt. Dies geht einher mit einer Verherrlichung und Relativierung des Holocaust und der Ablehnung des selbst definierten „Widernatürlichen“ und „Schwachen“. NSBM-Aktivisten in ganz Europa waren in der Vergangenheit für zahlreiche Gewalttaten, bis hin zum politischen Mord, verantwortlich. Quelle: eigener Bericht |
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