Augen auf! Ausgabe Oktober 2008

brutaler Mord in Dessau-Roßlau womöglich rechtsextrem motiviert

Bündnis gegen Rechtsextremismus fordert unverzügliche Aufklärung und schnelles Gerichtsverfahren

Wie die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau in einer Pressemitteilung Anfang Oktober mitteilte, könnten bei einem Mord am 01. August 2008 am Dessauer Hauptbahnhof rechtsextreme Einstellungs- und Handlungsmuster tatauslösend gewesen sein. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher der Anklagebehörde, dass die Ermittlungen im Täterumfeld dafür entsprechende Anhaltspunkte erbracht hätten. Auch wenn sich die Staatsanwaltschaft mit abschließenden Bewertungen hinsichtlich des Tatmotives noch zurückhält scheint einiges dafür zu sprechen, dass die beiden Verdächtigen (23 und 33 Jahre) rechtsextreme Positionen verinnerlicht haben.

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[Gastbeitrag] Rechtsextremes Ladengeschäft will “die Katze aus dem Sack” lassen

sportlichen Chic gibt`s im Laden – das wahre Angebot ist im Internet zu finden

In den Nachmittagsstunden des 27.Oktobers 2008 lässt „Nordic Flame“ in der Köthener Lohmannstraße die Hüllen fallen. Das extrem rechte Ladengeschäft, welches plant hier zukünftig sein breites Angebot menschenverachtender Devotionalien zu verkaufen, hat die schwarzen Folien vor den Schaufenstern entfernt. Ein Teil des Angebotes wird in den Fenstern präsentiert, aber nur solche Stücke, die den unbedarften Köthener Passanten nicht anstößig erscheinen sollen.

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Hintergründe: »Nordic Flame« “brennt” in Köthen weiter //Extrem rechter Szeneladen zieht von Bernburg nach Köthen


"Wir wollen euch nicht hier haben, nicht in Dessau, nicht in Magdeburg, nicht in Leipzig."

mit 300 Teilnehmern größter Neonaziaufmarsch für Dessau-Roßlau // demokratischer Protest sorgt für positive Stimmung in der Stadt

Am 20. September 2008 veranstalteten rechtsextreme Gruppierungen einen Aufmarsch in Dessau-Roßlau. Die mittlerweile dritte Neonazi-Demonstration in der Doppelstadt an der Mulde für dieses Jahr war mit 280 bis 300 Teilnehmern sogleich die größte, die bisher im Stadtgebiet stattgefunden hat. Mehr als 400 Menschen positionierten sich im Stadtgebiet gegen die menschenfeindliche Ideologie, die die NPD und Neonazikameradschaften an diesem Tag öffentlichkeitswirksam versuchten auf der Straße zu vermitteln.

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„Wir wollen heute lauter sein als alle Nazis dieser Welt zusammen“

Rock gegen Rechts-Festival in der Baggerstadt Ferropolis

Ein traumhafter Herbsttag mit jeder Menge Sonne satt, verwandelt die postindustrielle Kulisse der Stadt aus Eisen an jenem 26. September 2008 in einen Ort zum Verweilen . Zwischen leerstehenden Fabrikhallen, den liebevoll gepflegten Relikten eines einst prosperierenden Tagebaus und einem auch aus ornithologischer Sicht interessanten Baggersee, sind heute keine Heerscharren wissenshungriger Bildungsbürger und Seniorengruppen unterwegs. 600 zumeist jugendliche Besucher sind nach Ferropolis gekommen, um zusammen mit bekannten Acts und regionalen Bands eine richtig fette Party zu rocken. Das Festival „Love Music – Hate Fascism“ , gefördert vom Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz (mehr dazu hier...), will dabei mehr als ein Musikevent sein. Es geht auch darum nichtrechte Jugendkulturen zu stärken, um damit einen Lifestyle abseits von Vorurteilen, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit zu pushen.

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Alternatives Jugendzentrum in Dessau zum wiederholten Male Ziel eines Neonazi-Übergriffes

mutmaßlicher Rechtsextremist zerstört Scheiben des Vereinscafés//Verein hat Strafanzeige erstattet

Heute (14. Oktober 2008) gegen 03.40 Uhr griff ein mutmaßlicher Neonazi das Alternative Jugendzentrum in Dessau an und zerstörte dabei, vermutlich unter Zuhilfenahme eines Schlagstockes, zwei Sicherheitsglasscheiben des Vereinscafés. Bewohner des Hauses wurden einige Minuten vor der Tat durch lautes Geschrei aus dem Schlaf gerissen. Augenzeugen berichteten, das vor dem Jugendzentrum ein dunkler PKW stand, aus dem mehrere Personen lautstark die nationalsozialistische Parole „Sieg Heil“ skandierten.

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„Wir machen etwas für das Leben, also machen wir auch etwas gegen Rechts.“

öffentlicher Startschuss für die Servicestelle „Schule ohne Rassismus“ in Dessau-Roßlau //Verein will bundesweite Kampagne in der Stadt verankern

„Dessau ist eine schöne Stadt mit netten Leuten.“, ist sich der Musiker der afrikanischen Combo Xingombela aus Magdeburg sicher und begrüßt damit zugleich charmant die rund 80 Gäste, die zum öffentlichen Startschuss der Dessau-Roßlauer Servicestelle „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ den Weg in den Ratssaal gefunden haben. Damit hat die bundes- und europaweite Kampagne (mehr dazu hier...) nun auch in der Muldestadt eine lokal verortete Anlaufstelle. Der Verein „Tradition und Zukunft“ (TUZ e. V.), der das vom Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz (mehr dazu hier...) geförderte Projekt vor Ort umsetzen wird, ist besonders stolz darauf, gleich zum Auftakt auch wirklich die HauptakteurInnen erreicht zu haben. „Ich freue mich vor allem, dass hier soviele Schüler sitzen.“, so TUZ-Vorstandvorsitzende Jana Geißler-Möbius.

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Prozess gegen Polizisten aus Wittenberg hat begonnen

Beamte soll rechtsextreme Straftat nicht konsequent verfolgt haben

V
or dem Amtsgericht Wittenberg hatte heute (20. Oktober 2008) die Hauptverhandlung gegen den 51jährigen Polizisten Lothar K. begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, in seiner Funktion als Diensthabender des Revierkommissariats im Januar diesen Jahres (gegenPart berichtete...) ein rechtsextremes Delikt nicht konsequent und vorschriftsmäßig verfolgt zu haben. Hintergrund des Verfahrens wegen Strafvereitelung im Amt ist eine rechtsextreme Ereignislage in Gräfenhainichen. Am Neujahrsmorgen hatten Bürger die Polizei darüber verständigt, dass aus der Wohnung des stadtbekannten Rechtsextremisten Henry B. (mehr dazu hier...) u. a. die nationalsozialistische Parole „Sieg Heil“ und vermutlich rechtsextreme Musik zu vernehmen gewesen sei. Ein Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost bestätigt damals auf Anfrage, dass Beamten wenige Minuten später vor Ort gewesen seien. Da sie im Umfeld jedoch keine Wahrnehmungen haben machen können, hätten sie die fragliche Wohnung nicht betreten.

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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt