18. Januar 2008 / Dessau-Roßlau

Am Freitag (18. Januar 2007) kam es im Nachgang einer Demonstration in Dessau-Roßlau zu rechtsextrem motivierten gefährlichen Körperverletzungen. Gegen 20.50 Uhr wurden 5 alternative Jugendliche (17-21 Jahre) in Dessau-Nord von insgesamt zehn mutmaßlichen Rechtsextremisten mit Schlagstöcken attackiert.

Nach Angaben der Geschädigten prügelten die vermummten Angreifer unvermittelt auf die Gruppe ein. Dabei wurden zwei Opfer so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Einer der Betroffenen verlor nach Angaben einer Geschädigten nach dem Angriff das Bewusstsein. Zwei junge Frauen (17 und 18 Jahre) flüchteten vor den Angreifern in eine nahgelegene Telefonzelle, auf die die Täter dann einschlugen. Später klingelte die 17jährige in Panik in mehreren Hauseingängen, um Hilfe zu erbitten.

Einem leichtverletzten Jugendliche gelang es schließlich, in eine Seitenstraße zu flüchten und die Polizei zu informieren. Diese traf wenige Minuten später am Tatort ein. Den Beamten gelang es jedoch nicht, die Täter zu stellen.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Die Geschädigten werden von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt betreut.

Bereits wenige Stunde zuvor hatte eine Gruppe Rechtsextremisten versucht, die Teilnehmer einer alternativen Demonstration zu provozieren. Der Polizei gelang es, von einigen der Störer die Personalien festzustellen und Platzverweise zu erteilen.

Quellen:
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, Dessau
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt