Augen auf! Ausgabe Juni 2008

„Und wir alle wissen: Mord ist für Nazis kein Betriebsunfall.“

"Woche der Erinnerung" in Gedenken an Alberto Adriano im Dessauer Stadtpark

Die Stühle sind dafür da, sich zu setzen“, bittet Moderator Joachim Landgraf die rund 100 Gäste, die zum Auftakt der „Woche der Erinnerung“ am 11. Juni in den Dessauer Stadtpark gekommen sind, Platz zu nehmen. Die Anwesenden schauen dabei immer wieder in den Himmel der Muldestadt, dort grummelt und donnert es. Doch das herannahende Gewitter zieht weiter und es bleibt trocken.

Eine nahezu stürmische Erweiterung hat in diesem Jahr auch das Gedenken an Alberto Adriano genommen. Erstmals hat sich der Vorbereitungskreis unter Federführung des Multikulturellen Zentrums (mehr dazu hier…), dem darüber hinaus u. a. das Anhaltische Theater, die Stiftung Bauhaus, das Dessau-Roßlauer Bündnis gegen Rechtsextremismus, der Evangelische Kirchenkreis und das Polizeirevier angehören, dazu entschlossen, mit einer „Woche der Erinnerung“ die Ermordung des Mosambikaners vor acht Jahren zurück ins Gedächtnis der Stadt zu rufen. Das Projekt, vom Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz unterstützt (mehr dazu hier…), ist dabei mehr als eine konzeptionelle Erweiterung des bisher alljährlich auf die Beine gestellten Begegnungstages (mehr dazu hier…) und (hier…).

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„Wer das nicht hört, dem kann nicht mehr geholfen werden.“

mehrere 100 Menschen setzen in Zerbst deutliches Zeichen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus

Andreas Dittmann hat in letzten Tagen unermüdlich gerödelt und organisiert. Er hat unzählige Telefonate geführt, E-Mails verschickt und der Presse Rede und Antwort gestanden. Zu Beginn des Festes für Demokratie und Toleranz unter dem sinnigen Motto „Zerbst bekennt Farbe“ fällt beim Kulturamtsleiter der Stadt sichtlich die Anspannung ab: „Trotz Regens haben sich hier mehr Leute versammelt als unter den Fahnen der NPD.“ Und damit stapelt der SPD-Mann keineswegs zu hoch. Der Platz am Roten Garten ist mit mehreren 100 Menschen gefüllt, die politischen Verantwortungsträger sind gekommen, Vereine präsentieren sich und von der Bäckerei bis zum Baumarkt sorgt die regionale Wirtschaft dafür, dass auch genug Kuchen und Fingermalfarbe am Start ist.

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„Das ist eine neue Qualität in der politischen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus.“

Dessau-Roßlauer Bündnis protestiert am 31. Mai 2008 gegen Neonazidemo in der Muldestadt

Was sich im Vorfeld des Neonaziaufmarsches auf einschlägigen rechtsextremen Internetportalen und Diskussionsforen abspielte, spottet jeder Beschreibung: Eine Schilderung war blutrünstiger als die nächste. Angeblich, so Neonazis und organisierte Rechtsextremisten, hätten linke Jugendliche am Dessauer Hauptbahnhof am 18. Mai 2008 wahlweise „einen Kameraden“ oder einfach nur einen „Deutschen“ feige und brutal ermordet. Im Detail beschrieben vermeintliche Augenzeugen die Tat und verbanden dies mit einer aggressiven und menschenverachtenden Rhetorik, die für den 31. Mai nichts Gutes erahnen ließ.

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„Aus einem ungeliebten Kind ist ein angesehener Mitstreiter geworden.“


Bürgerbündnisse gegen Rechtsextremismus professionalisieren sich selbst und diskutieren Handlungsstrategien


In der letzten Zeit haben sich in Sachsen-Anhalt viele Initiativen gegründet, die sich für wirksame Strategien zur Demokratienetwicklung stark machen und sich dabei explizit der Zurückdrängung rechtsextremer und fremdenfeindlicher Denk- und Handlungsmuster verschrieben haben. Doch nicht immer wird dieses ehrenamtliche Engagement ausreichend und im wünschenswerten Maße gewürdigt. Oftmals tritt zudem das Problem auf, dass es diesen Zusammenschlüsse nur unzureichend gelingt, im lokalen Diskurs eine Wirkungsmächtigkeit zu erzielen und die BürgerInnen einer Stadt oder eines Landkreises nur schwer für Kampagnen und Aktionen von der Fernseh-Couch zu locken sind.

Offensichtlich genau deshalb, beschäftigte sich der 3. Workshop für Bürgerbündnisse und lokale Akteure gegen Rechtsextremismus am 30. Mai 2008 im Dessauer NH-Hotel mit dem zentralen Thema: „Vor Ort aktiv gegen Rechtsextremismus – gemeinsam oder einsam?“

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„Hier begegnen uns Leute aus der Nachbarschaft, deren Leben auf verbrecherische Weise ausgelöscht wurden.“


Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt erste Stolpersteine in Dessau-Roßlau

Nach 336 Städten in Deutschland werden wir nun heute die ersten Stolpersteine verlegen können.“, sagt Günter Donath von der Initiative „Gedenkkultur in Dessau-Roßlau“ (mehr dazu hier…). Die Gruppe, um die Lokalhistoriker Bernd Ulbrich, Werner Grossert und Günter Ziegler, sowie der Künstlerin Johanna Bartl hat dafür Gunter Demnig mit seiner bekannten Aktion (mehr dazu hier…) an die Mulde geholt.

bei www.lap-dessau-rosslau.de weiterlesen...



“Scheiß Ausländer, haut ab aus unserem Land. Ich komme heute Abend mit meinen Kumpels und brenne deine Bude ab.“

Neonazi aus Bitterfeld-Wolfen wegen vorsätzlicher Körperverletzung, der Androhung von Straftaten und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erneut vor Gericht//Berufungsverhandlung wird am 03. Juli 2008 fortgesetzt

Am 3. Juli 2008 um 13.00 Uhr wird die Berufungsverhandlung vor der dritten Strafkammer des Landgerichts Dessau-Roßlau gegen den Neonazi Heiko S. aus Bitterfeld-Wolfen fortgesetzt und ein Urteil erwartet. Das teilte die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt aus Dessau heute in einer Pressemitteilung mit.

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Landestag „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Kampagne informiert am 07. Juli 2008 im Magdeburger Kulturzentrum Moritzhof

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unter diesem Titel arbeitet Deutschlands größtes Schulnetzwerk seit fast zwanzig Jahren gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung.

Das Netzwerk bietet allen an der Schule – ob Schüler oder Lehrer - die Möglichkeit, nachhaltig an einem demokratischen, offenen Schulklima mitzuwirken. In Deutschland tragen inzwischen weit über 400 Schulen den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, in Sachsen-Anhalt sind es 17 Schulen, und weitaus mehr Schulen in unserem Bundesland sind auf dem Weg zum Titel.

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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt