02. Oktober 2008 / Dessau-Roßlau Wie die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau in einer Pressemitteilung Anfang Oktober mitteilte, könnten bei einem Mord am 01. August 2008 am Dessauer Hauptbahnhof rechtsextreme Einstellungs- und Handlungsmuster tatauslösend gewesen sein. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher der Anklagebehörde, dass die Ermittlungen im Täterumfeld dafür entsprechende Anhaltspunkte erbracht hätten. Auch wenn sich die Staatsanwaltschaft mit abschließenden Bewertungen hinsichtlich des Tatmotives noch zurückhält scheint einiges dafür zu sprechen, dass die beiden Verdächtigen (23 und 33 Jahre) rechtsextreme Positionen verinnerlicht haben. Das Opfer, ein 50jähriger Mann aus Halle, der in einem betreuten Wohnprojekt untergebracht war, wurde über geraume Zeit in grausamster Art und Weise misshandelt, ohne eine Chance zur Gegenwehr oder Flucht zu haben. Bei dem brutalen Mord setzten die Täter u. a. einen Papierkorb aus Metall als Schlagwerkzeug ein. Die Verdächtigen schweigen bislang und verweigern jegliche Aussage zum Tathergang- und Motiv. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus Dessau-Roßlau fordert von allen beteiligten Ermittlungsbehörden eine unverzügliche Aufklärung, um damit einen schnellen Beginn eines Strafprozesses zu ermöglichen, der letztlich auch die etwaige rechtsextreme Motivlage belegen kann. Zudem spricht die Initiative den Angehörigen des Opfers ihr tiefstes Mitgefühl aus. Im August diesen Jahres kam es bereits in Magdeburg und Bernburg zu Tötungsdelikten, bei denen bekennende Rechtsextremisten als Tatverdächtige ermittelt werden konnten. Dessau-Roßlau ist in den letzten Monaten ein Schwerpunkt rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt. So registrierte die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in der Bauhausstadt bislang mindestens 15 Gewalttaten allein in diesem Jahr (mehr dazu hier...) und (hier...). |
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