Tag der Erinnerung - 11 Jahre nach dem Mord an Alberto Adriano

Gedenkveranstaltung im Dessauer Stadtpark 

Am 11. Juni 2000 wurde Alberto Adriano im Stadpark in Dessau von Neonazis angegriffen, dabei schlugen und traten die Angreifer so extrem auf Alberto Adriano ein, dass er wenige Tage später an den Folgen seiner schweren Verletzungen starb. Der brutale Mord an dem Familienvater, der als Vertragsarbeiter in die ehemalige DDR gekommen war, löste weltweit Entsetzen aus. In der Folgezeit begann in Deutschland erstmals ernsthaft die Auseinandersetzung um die Frage, wie man der seit Anfang der 90ger Jahre grassierenden massiven Gewalt neonazistischer und rechtsextremer Täter begegnen könne.
Zur Erinnerung an das brutale Verbrechen und zum Gedenken an Alberto Adriano laden die Stadt Dessau sowie zahlreiche Vereine und Initiativen am 10. Juni zu einer Gedenkveranstaltung in den Stadtpark in Dessau ein.


Zeitzeugengespräch in der jüdischen Gemeinde zu Dessau

Nelli Tsypina berichtet anlässlich des 70. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941

Nelli Tsypina, geborene Gordon, wurde am 16.09.1932 in der Stadt Dnepropetrowsk/Ukraine geboren. Sie wohnte mit ihren Eltern in der Stadt Gorlowka, im Bezirk Donezk. Im Sommer 1941 verbrachte Nelli die Schulferien beim Großvater und ihrer Tante in Dnepropetrowsk. Getrennt von ihren Eltern erlebte sie den Einmarsch deutscher Truppen. Sofort setzten Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung ein. Gemeinsam mit ihrem Großvater und ihrer Tante wurde die achtjährige Nelli am 12. Oktober 1941 zu einer Massenerschießung geführt. Durch den Schutz des Großvaters traf sie keine Kugel. Als es dunkel war, gelang ihr die Flucht aus der Leichengrube. Ihre weitere Rettung verdankt sie dem christlichen Ehepaar Marija und Wasilij Subkowy, bei denen ihr Vater sie nach der Befreiung fand.

Jüdisches Leben nach 1945 in der schulischen Vermittlung

Lehrerfortbildung und Fachtagung mit Projekten und Anregungen am 7. Juni in Magdeburg

Das Leo Baeck Programm widmet sich seit mehreren Jahren der Aufgabe, die Vermittlung der deutsch-jüdischen Geschichte im Schul-Curriculum zu fördern. Deutsch-jüdische Geschichte im Unterricht wird zumeist als Opfergeschichte im Kontext des Holocaust wahrgenommen. Diese Perspektive wird dem aktiven Beitrag vieler Juden zur kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands, die sich beispielhaft in den Biographien bedeutender Persönlichkeiten spiegelt, zumeist nicht gerecht. In enger Verbindung mit der Intention eines Perspektivwechsels sowie einer Perspektiverweiterung stehen die vom Leo Baeck Programm in Kooperation geplanten eintägigen Veranstaltungen.


Breites Bündnis formiert sich gegen Neonazi-Aufmarsch in Merseburg

Protest am 18. Juni unter dem Motto (D) EINE STUNDE FÜR DEMOKRATIE

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wollen Neonazis durch Merseburg marschieren. Aktueller Anlass ist der Jahrestag des 17. Junis 1953. Das Bündnis gegen Rechts Merseburg ruft unter dem Motto: „(D)eine Stunde für Demokratie“ zu friedlichen Protesten gegen den Aufzug der Neonazis  auf. In dem Zusammenschluss haben sich Akteure aus den demokratischen Parteien, Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen, Institutionen und Vereinen zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie aktiv für eine demokratische und tolerante Gesellschaft eintreten, gegen die Instrumentalisierung des historischen Datums des 17. Juni 1953 durch die Neonazis. 

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt