06. September 2008 / Bitterfeld-Wolfen

Gegen 05.00 Uhr kam es vor einer gastronomischen Einrichtung in Bitterfeld zu einer rechtsextrem motivierten Gewalttat. Dabei attackierten bis zu 10 Neonazis einen alternativen Jugendlichen. Der Geschädigte gab an, zusammen mit einer Bekannten die Lokalität betreten zu haben und dort zunächst auf den stadtbekannten Rechtsextremisten B. getroffen zu sein.

Dieser soll ein T-Shirt mit dem in der rechten Szene beliebten Motiv „Hasta la Vista Antifascista“ getragen haben. Nach dem der Rechtsextremist auf die beiden Jugendlichen aufmerksam wurde, habe er kurz die Kneipe verlassen. Als die Geschädigten wenige Minuten später gehen wollten, hielt sie B. auf und beschimpfte die junge Frau u. a. als „Zeckenschlampe“. Diese wollte mit ihrem Handy Hilfe holen, als sie der Täter plötzlich angriff und nach ihr trat. Dabei fiel ihr Telefon auf die Straße und ging kaputt. Außerdem soll B. den beiden Jugendlichen unmissverständlich mit dem Tode gedroht haben: „Eure Gesichter merk ich mir, ihr seit demnächst tot.“

Schließlich trafen bis zu 10 weitere Neonazis vor der Gaststätte ein und griffen den männlichen Jugendlichen an. Dabei kam er zu Fall und brach sich ein Handgelenk. Später trafen Polizeibeamte ein. Den Beamten gelang es, die Geschädigten aus dem Angreifer-Mob zu holen und in den Streifenwagen zu verbringen. In dieser Situation versuchten die Rechtsextremisten erneut, die Geschädigten zu attackieren.

Die Jugendlichen haben Strafanzeige erstattet und werden von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt betreut.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Erst Mitte August kam es in der Stadt zu einem rechtsextrem motivierten Gewaltdelikt (mehr dazu hier...).

Quellen:
Beratungsstelle für Opfer rechter Straf- und Gewalttaten Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt