04. Mai 2011 / Bitterfeld Nach Angaben eines 37-jährigen Flüchtlings aus Benin, haben zwei noch unbekannte Männer ihn in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai am Bahnhof Bitterfeld bedroht und angegriffen. Den Angaben zufolge hatte der Flüchtling versucht, eine Zugverbindung in Richtung Wittenberg zu bekommen, um nach Hause (Flüchtlingsheim Möhlau) zu fahren, als er etwa um 0.30 Uhr von den beiden Tätern angeschrien wurde, ob er einen deutschen Pass besitze. Schon um sich zu schützen und die Situation möglicherweise etwas zu beruhigen, antwortet der Geschädigte mit ja und wich langsam vor den bedrohlich wirkenden Personen zurück. Diese verhielten sich weiterhin äußerst aggressiv und bedrohten den Mann mit einem Stab aus Metall, mit dem einer der beiden Angreifer mehrfach nach dem Mann schlug. Glücklicherweise gelang es dem Flüchtling wegzulaufen und die ihn verfolgenden Angreifer abzuschütteln. Anschließend – als er genügend Abstand zwischen sich und den Tätern erreicht hatte – rief er die Polizei, die nach wenigen Minuten eintraf. Die für das Leben und die körperliche Unversehrtheit äußerst bedrohliche Situation, ereignete sich nachdem der Flüchtling seinen Angaben zufolge bereits ein Zusammentreffen mit der Polizei hatte. Gegen 22 Uhr befand er sich auf der Heimreise von einer Veranstaltung des Anhaltischen Theater in Dessau und wurde aufgrund eines nicht funktionierenden Lichtes an seinem Fahrrad von Polizeibeamten in Raguhn (Anhalt-Bitterfeld) gestoppt. Da sich der Flüchtling nicht ausweisen konnte – seine Papiere seien derzeit bei der Ausländerbehörde in Wittenberg, die einen Schreibfehler korrigieren wolle – wurde der Mann auf das Polizeirevier in Bitterfeld gebracht. Die Überprüfung der Identität ergab die Richtigkeit seiner Angaben und bestätigte zudem, dass nichts gegen ihn vorlag. Daraufhin sei er aufgefordert worden, dass Revier umgehend zu verlassen. Da sich der Flüchtling in Bitterfeld jedoch nicht auskennt und weder wusste wo sich der Bahnhof befindet, noch ob dort noch eine Verbindung zu bekommen wäre, habe er die Polizei um Hilfe gebeten. Die Beamten hätten ihm diese jedoch verweigert, obwohl er deutlich gemacht habe, dass er sich unsicher fühle und nicht wisse wie er nach Hause kommen solle. Die Beamten hätten ihn schließlich des Reviers verwiesen und anschließend die Tür verschlossen. Zum Bericht des Betroffenen auf der Internetseite der Flüchtlingsinitiative Möhlau geht es hier... Quellen: Beratungsstelle für Opfer rechter Straf- und Gewalttaten Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg eigener Bericht |
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