05. März 2009 / Dessau-Roßlau


Neonazis an der Museumskreuzung


Zwei Tage vor der in Dessau-Roßlau angekündigten Neonazisdemonstration “Gegen das Vergessen - Zum Gedenken der Opfer des Bombenangriffs am 07. März 1945″, hielten Rechtsextremisten aus dem Kameradschaftsspektrum eine Kundgebung in der Dessauer Innenstadt ab. Etwa 45 Neonaziaktivisten hatten sich dort versammelt, um gemeinsam mit der ehemaligen NPD-Landesvorsitzenden Carola Holz eine Laientheatervorstellung vorzuführen , für die viele Passanten nur ein ungläubiges Kopfschütteln übrig hatten.


rechtsextremes Laientheater


Das braune Spektakel, von den Neonazis wohl als innovative Performance gedacht, wirkte abschreckend und entlarvend zugleich. Entlarvend deshalb, weil in der peinlichen Darbietung ausschließlich die deutschen Opfer der notwendigen militärischen Zerschlagung des Nationalsozialismus zur Sprache kamen. Dieser extrem rechte Helden- und Opfermythos, will vor allem eins: Die Schuld der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft für die NS-Verbrechen ausblenden.


Neonazikundgebung mit Elementen des Gegenprotestes im Hintergrund


Die rechte Kundgebung ging indes nicht ohne Proteste über die Bühne. Auf einem Transparent, dass am Museum für Naturgeschichte angebracht war, wurden die Nazi-Aktivisten mit einem passenden Brecht-Zitat begrüßt: "Wer die Wahrheit nicht kennt, ist bloß ein Dummkopf. Wer die Wahrheit kennt und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher." Zudem hatten engagierte Bürger ein Schaufenster in der Nähe der Neonazi-Kundgebung mit einer eindeutigen Aussage versehen (mehr dazu hier...).

Quelle:
Infothek-Dessau.de
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt