Im Vorfeld eines rechtsextremen Aufmarsches Einfriedung des Alberto Adriano-Gedenksteins geschändet

Dutzende Plakate zerstört, die zum demokratischen Protest aufrufen und für Weltoffenheit werben

mutmaßliche Rechsextremisten als Tatverdächtige ermittelt

Vermutlich in den Abendstunden des 03. März 2009 wurde im Dessauer Stadtpark die Einfriedung des Gedenksteines geschändet, der an die Ermordung Alberto Adrianos durch Neonazis im Jahr 2000 erinnert (mehr dazu hier...). Dabei wurde eine Blumenschale zerstört und Gedenklichter mutwillig auf dem Areal verstreut. „Diese Tat ist widerwärtig und menschverachtend.“, so der Opferberater Marco Steckel heute in Dessau-Roßlau.


zerstörte Blumengebinde am Alberto Adriano-Gedenkstein im Stadtpark

Die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (mehr dazu hier...) erhielt am gestrigen Dienstag einen entsprechenden Bürgerhinweis und hat heute Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Verunglimpfen des Andenkens Verstorbener erstattet.



Zudem stellte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung in den frühen Morgenstunden fest, dass Dutzende Plakate, die auf den demokratischen Protest gegen einen Neonaziaufmarsch am 07. März 2009 hinweisen, heruntergerissen und zerstört wurden (mehr dazu hier...). Die Plakate, die erst am 03. März 2009 durch engagierte Jugendliche im Stadtbild angebracht und auch mit Spenden lokaler Unternehmer finanziert wurden, gestalteten Design-Studentinnen der Hochschule Anhalt. Von Amts wegen wurde Strafanzeige wegen Sachbeschädigung erstattet.


mehrere Dutzend Plakate wurden im Stadgebiet von Rechtsextremisten zerstört

“Das ist eine Herabwürdigung des demokratischen Engagements in dieser Stadt. Wir werden uns dadurch nicht einschüchtern lassen und stattdessen noch entschlossener am 07. März für Weltoffenheit und gegen neonazistische Umtriebe eintreten.“, so Dessau-Roßlaus Gleichstellungsbeauftragte Sabine Falkensteiner dazu.



Auf gegenPart-Nachfrage bestätigt eine Polizeisprecherin indes, dass es Beamten gelungen sei, drei Tatverdächtige aus der rechten Szene, die für die Zerstörung der Plakate verantwortlich sein sollen, zu ermitteln.

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt