13. Februar 2014 / Dessau-Roßlau

In der Dessauer Innenstadt versammelten sich 45 Rechtsextremisten aus dem Kameradschaftsspektrum aus Dessau, Wittenberg, Bitterfeld dem Saalekreis  und Thüringen zu einer Kundgebung. Anlass  für den braunen Spuk  war der Jahrestag der Bombardierung der Stadt Dresden im 2. Weltkrieg. Rechtsextremisten, die dieses historische Datum seit Jahren mit Großaufmärschen für ihren ideologischen Zwecke auf der Straße instrumentalisieren, gehen nun auf Grund des erstarkten demokratischen Widerstands in der sächsischen Landeshauptstadt zusehends dazu über, auf eine so genannte „dezentrale Strategie“ zu setzen. Unter dem Motto „BUNT STATT BRAUN – Keine Geschichtsverfälschung in Dessau-Roßlau“ protestierten fast 130 Menschen gegen diese extrem rechte Provokation (mehr dazu hier...).

Die Nazikundgebung wurde indes von dem bekennenden Dessauer Neonaziaktivisten Alexander Weinert (mehr dazu hier…) und (hier…) angemeldet.


Geschichtsklitterung als geschlossene Wahnvorstellung im Rang einer Verschwörungstheorie

Die ganz in schwarz gekleidete Truppe transportierte ein deutliches Bild, nämlich eins in der Tradition der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, des Hasses und der Menschenfeindlichkeit.  Auf ihren Transparenten transportieren die Menschenfeinde von rechts dabei die bekannten Parolen, die für die Selbstvergewisserung in der Szene nach wie vor identitätsstiftend sind. Von „Alliierten Bombenterror“, wahlweise „Dem Gedenken an die deutschen Opfer“ oder der Aufforderung „Kein Vergeben – Kein Vergessen“ ist da die Rede. Wie seit Jahren immer wieder das gleiche geschichtsklitternde Schmierentheater, in dem die Verursacher des 2. Weltkrieges ebenso wenig zur Sprache kommen, wie das unsägliche Lied das vom nationalsozialistischen Deutschland ausging. Diese selektive Wahrnehmung der eigenen Vergangenheit kann nur einmal mehr als das bezeichnet werden, was sie wirklich ist: eine pathologische und in sich geschlossene Wahnvorstellung im Rang einer Verschwörungstheorie.

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt