Augen auf! Ausgabe November 2010

GELEBTE DEMOKRATIE in Dessau-Roßlau

Netzwerkkonferenz zieht Bilanz und diskutiert Herausforderungen für die kommenden Monate

Im Dezember 2009 gründete sich das Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE in Dessau-Roßlau. Das Bündnis setzt sich seit dem für eine vielfältige und tolerante Stadt Dessau-Roßlau ein und möchte so die demokratische Alltagskultur stärken. Inzwischen engagieren sich in diesem Zusammenschluss mehr als 50 Vereine, Institutionen, Bildungsträger und Einzelpersonen. Das Netzwerk hat in den letzten Monaten verstärkt sein Profil entwickelt. Dazu gehörte eine Kampagne der öffentlichen Ansprache, die in einer Plakatreihe (mehr dazu hier...), einer Postkartenaktion (mehr dazu hier...) und einer Homepage (mehr dazu hier...) mündete. Zudem wurde ein inhaltlicher Kompass entwickelt: In einem Handlungskonzept (mehr dazu hier...) wurden die Ziele, Visionen und Schwerpunkte beschrieben. Eine der zentralen Herausforderungen: Die Auseinandersetzung um den zu befürchtenden aggressiven Straßenwahlkampf der NPD. Nach fast einem Jahr ist es  Zeit, die bisherigen Aktivitäten und Schwerpunkte zu bilanzieren und dabei selbstkritische Diskussionen nicht auszusparen. Dazu lädt das Bündnis nun zur 1. Netzwerkkonferenz in die Aula des Liboriusgymnasiums ein.

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„Ich habe das Auto abgebrannt, den Kleinbus des Türken“

25-jähriger Täter verübt fremdenfeindlich motivierten Brandanschlag  // Landgericht bestätigt erstinstanzliches Urteil

Nach zwei Verhandlungstagen wurde der heute 25-jährige Christian K. am 15. Oktober 2010 vom Landgericht Dessau-Roßlau erneut zu drei Jahren und drei Monaten Haft wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung und Brandstiftung verurteilt. Nach einer Feier unter Freunden hatte der Angeklagte in den Abendstunden des 22. April 2009 erst mit einem Begleiter eine Bushaltestelle demoliert und später das Fahrzeug eines türkischen Anwohners in Brand gesetzt. Der Angeklagte wollte das Auto des Ausländers anzünden, weil er Ausländer hasse, bestätigte der Sprecher des Landgerichts Dessau-Roßlau auf Grundlage der Anklageschrift. Der Zschornewitzer hatte Revision gegen das erste Urteil vom 22. Oktober 2009 beantragt, um aufgrund des vorgeblichen Alkoholisierungsgrades während der Tat verminderte Schuldfähigkeit geltend zu machen. Der Bundesgerichtshof hatte dem Antrag zugestimmt, das Landgericht unter Vorsitz des Richters Manfred Steinhoff folgte dem Ansinnen nicht.

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Partizipations- und Integrationsbeirat

Bündnis gegen Rechtsextremismus Dessau-Roßlau fordert Bewegung in stagnierender Debatte

Die seit Monaten in der Muldestadt schwelende, noch immer erfolglose Debatte um die Einrichtung eines Beirates für Integration zugereister Menschen aus anderen Ländern veranlasste jüngst das Bündnis gegen Rechtsextremismus Dessau-Roßlau dazu, die Bildung des notwendigen Gremiums öffentlich einzufordern. Mit einem Offenen Brief wandte sich das Bündnis an die Stadträte der Doppelstadt.

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20 Jahre Sachsen-Anhalt - Blick zurück nach vorn

Landeskonferenz des Netzwerks für Demokratie und Toleranz am 17. November 2010 in Magdeburg

Sachsen-Anhalt wird 20 Jahre alt - ein guter Grund, zurückzu­blicken auf die "Aufbaujahre" der Demokratie, auf die Gestal­Itung einer demokratischen Zivilgesellschaft, die - im Dialog mit den staatlichen Institutionen - ihren Umgang mit neuen Angriffen auf die demokratische Kultur finden musste. Ereignisse wie die Belagerung von Asylbewerberheimen durch ausländerfeindlichen Mobs oder die Magdeburger Herren­tagskrawalle beschäftigten die Zivilgesellschaft Sachsen-Anhalts (und nicht nur hier) in den frühen 1990er Jahren.

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Sachsen-Anhalt lobt Integrationspreis mit attraktiven Preisen aus

Beiträge können bis zum 15. November 2010 eingereicht werden

In Sachsen-Anhalt leben Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Zugewanderte leisten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes und zur Stärkung der Infrastruktur. Sie bereichern uns kulturell, sprachlich und lebenswirklich. Das Zusammenleben kann aber auch schwierig sein, wenn mangelndes Wissen zu Missverständnissen, Vorurteilen und Ängsten führt. Gerade deshalb brauchen wir eine erfolgreiche Integrationspraxis, die eine gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Leben nicht nur einfordern, sondern auch möglich machen. Solche Ansätze, Konzepte und Projekte gibt es zwischen Annaburg und Zeitz tatsächlich.

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RECHTE SPUREN IM NETZ

Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt gibt Informationsbroschüre für Schulen und Jugendeinrichtungen heraus

Was tun, wenn sich Jugendliche rechtsextremen Internetinhalten zuwenden? Wie können sich Pädagoginnen und Pädagogen, Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter gegen Rechtsextremismus stellen? Diese Broschüre soll Wege aufzeigen, mit Jugendlichen rechtsextreme Parolen im Internet und außerhalb des Internets zu hinterfragen und ihnen weltoffene und humanistische Werte nahe zu bringen.

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GESCHLECHTERKAMPF VON RECHTS? - Feindbild Feminismus

Referat & Diskussion am 01. November 2010 in Dessau-Roßlau

Die Geschlechterdebatte geht in eine neue Phase. Zunehmend mischen sich Männerrechtler und  Antifeministen mit Aussagen wie: "Das Projekt ,Feminismus' kann zu den Akten, die Frauen haben die Männer längst überholt" in die Diskussion. Sie beklagen die Jungen als Bildungsverlierer und die Männer als Opfer der Wirtschaftskrise und leiten daraus die These von der strukturellen Benachteiligung der Männer  ab. Lauter werdende Stimmen fordern das Ende aller staatlicher Gleichstellungspolitik in Form der "organisierten Besserstellung" des weiblichen Geschlechts.

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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt