19. Januar 2011 / Dessau-Roßlau

In ausgewählten Briefkästen, zumeist bei Vereinen, Initiativen und Partei die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, können Postkarten des "Aktionsbündnisses gegen das Vergessen" aus Dresden festgestellt werden. Hinter dieser harmlos klingenden Initiative verbirgt sich ein Zusammenschluss extrem rechter und neonazistischer Gruppierungen, vor allem aus Sachsen. Das Aktionsbündnis mobilisiert alljährlich im Februar zum europaweiten größten Neonaziaufmarsch in die sächsische Landeshauptstadt. Der Hintergrund: Die Bombardierung der Stadt durch alliierte Truppen. Die Jahrestage dieser militärischen Aktionen, die den Rückhalt in der deutschen Bevölkerung für das nationalsozialistische Terrorregime brechen und die Infrastruktur für die Kriegsführung ausser Kraft setzen sollte, nutzen Neonazis seit Jahren, um Geschichtsrevisionismus und Opferkult um deutsche Täter zu proklamieren. Bei diesen Veranstaltungen relativieren und leugnen Neonazis regelmäßig die Schuld Deutschlands am zweiten Weltkrieg und der Ermordung von Millionen Menschen in Konzentrationslagern.



Da neonazistische Kameradschaften alljährlich im März auch durch Dessau-Roßlau ziehen um die Bombardierung der Stadt für ihre politischen Interessen zu instrumentalisieren (mehr dazu hier...) und (hier...) und (hier...), ist ein Zusammenhang dieser Aktion mit dem am 12. März 2011 stattfindenen Aufmarsch in der Doppelstadt nicht ausgeschlossen.

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt