15. Juni 2010 / Wittenberg

Eine Gruppe mutmaßlich rechter Jugendlicher soll in den Nachmittagsstunden des 15. Juni 2010 im Bereich des Wittenberger Bahnhofes einen Jugendlichen wegen dessen augenscheinlichen Migrationshintergrundes zunächst beleidigt und infolge dessen auch geschlagen haben. Neben zahlreichen weiteren Beleidigungen soll aus der Gruppe heraus u.a. gesagt worden sein: „Wir mögen keine Ausländer – Schert auch nach Hause“, schilderte die Familie des Betroffenen, die sich anonym an das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus wendete. Nach einem gezielter Schlag eines der Täter in das Gesicht des Jungen soll dieser zu Boden gegangen sein.

 

Nachdem der Betroffene wieder aufgestanden war, sollen Mittäter ihn festgehalten haben und ein weiterer Angreifer habe ihn, unter anhaltenden Beleidigungen, mit einer zerbrochenen Glasflasche bedroht. Bevor dem Betroffenen mit dem gefährlichen Gegenstand weitere Verletzungen beigebracht werden konnten, soll ein engagierter Bürger mutig eingegriffen haben und dem Täter die Flasche aus der Hand geschlagen haben. Buchstäblich wie vom Blitz getroffen soll der beherzte Helfer zwei weitere Angreifer kampflos gemacht haben, woraufhin die Gruppe sich entfernt hätte.


Im Nachgang habe sich die Familie bei dem engagierten Bürger bedankt und zollte diesem Respekt und Hochachtung für sein Eingreifen. Betroffen äußerten sie sich darüber, dass umher stehende Passanten „nur dagestanden und zugesehen oder weggeschaut“ hätten. Zum Schutz der Familie haben der Betroffene und seine Angehörigen darauf verzichtet Anzeige zu erstatten und wollen auf eigenen Wunsch hin anonym bleiben.

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt