07. März 2013 / Dessau-Roßlau

Zwei Tage vor einem geplanten Neonaziaufmarsch anlässlich des Jahrestages der Bombardierung der Stadt im 2. Weltkrieg versammelten sich ca. 40 Rechtsextremisten im Dessauer Stadtteil Süd zu einer Kundgebung. Extrem rechte Akteure aus dem Kameradschaftsspektrum aus Dessau sind ebenso gekommen, wie solche aus Zerbst, Bitterfeld ,Halle/Saale, dem Burgenlandkreis und dem Saalekreis angereist, nicht ohne sich im Vorfeld ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei zu liefern, traf der braune Autokonvoi sich doch vorher an einer Raststätte im Westen der Stadt. Die Nazis, die schließlich mit Polizeibegleitung zu ihrem Kundgebungsort geleitet worden, folgten dabei einem Aufruf des bekennenden Aktivisten Alexander Weinert (mehr dazu hier…) und (hier…), der das ewiggestrige Treiben zugleich anmeldete.



Neonazis des rechtsextremen Kameradschaft “Freie Nationalisten Dessau und Anhalt-Bitterfeld” (mehr dazu hier…) am 07. März 2013 in Dessau-Roßlau


Auf ihren Transparenten transportieren die Menschenfeinde von rechts dabei die bekannten Parolen, die für die Selbstvergewisserung in der Szene nach wie vor identitätsstiftend sind. Von „Alliierten Bombenterror“, wahlweise „Dem Gedenken an die deutschen Opfer“ oder der Aufforderung „Kein Vergeben – Kein Vergessen“ ist da die Rede. Wie seit Jahren in Dresden oder kürzlich erst wieder in Magdeburg: Das gleiche geschichtsklitternde Schmierentheater, in dem die Verursacher des 2. Weltkrieges ebenso wenig zur Sprache kommen, wie das unsägliche Lied das vom nationalsozialistischen Deutschland ausging. Diese selektive Wahrnehmung der eigenen Vergangenheit kann nur einmal mehr als das bezeichnet werden, was sie wirklich ist: eine pathologische und in sich geschlossene Wahnvorstellung im Rang einer Verschwörungstheorie.


Geschichtsklitterung als geschlossene Wahnvorstellung im Rang einer Verschwörungstheorie

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt