17. Oktober 2009 / Leipzig / Dessau-Roßlau An dem für den 17. Oktober 2009 in Leipzig angemledeten Aufmarsch der "Nationalen Sozialisten Leipzig" nahmen neben mehr als 1000 Teilnehmern auch Neonazis aus Dessau-Roßlau teil. Der Aufmarsch unter dem Motto: "Recht auf Zukunft" konnte nicht wie geplant von Leipzig-Sellerhausen bis zum Hauptbahnhof in der Innenstadt ablaufen. Nachdem es aufgrund mehrstündiger Verzögerungen durch friedliche Blockaden von Gegendemonstranten kam warfen Teilnehmer des Neonaziaufmarsches mit Flaschen und anderen Wurfgegenständen auf Polizeibeamte. Daraufhin löste die Polizei die Versammlung auf und stellte von nahezu allen rechten Teilnehmern die Identitäten fest.
Die Organisatoren der Demonstration um den sächsischen JN-Landesvorsitzenden Tommy Naumann traten in Vergangenheit immerwieder wechselnd als NPD-Jugend unter den Bezeichnungen JN-Leipzig oder als "Freies Netz Leipzig", einer Gruppierung aus dem gewaltbereiten Kameradschaftsspektrum, in Erscheinung. Unter dem Veranstaltungsmotto starteten die Neonazis bereits Mitte des Jahres eine extrem rechte Kampagne, deren Abschluss die Demonstration darstellen sollte. Als Redner halluzinierte sich beispielsweise der JN-Bundesvorsitzende Michael Schäfer in die Tradition der Aufständigen DDR-Bürger 1989 und von der geschichtsträchtigen Rolle der Stadt Leipzig, an die er anschließen wolle: „In Leipzig ist schon einmal ein Staat zu grunde gegangen. Warum soll das nicht wieder so sein? Warum soll heute nicht der Anfang vom Ende des Projektes BRD sein? …. Heute stehen hier Revolutionäre. Wir werden uns das von dem Pack nicht gefallen lassen – weder von dem in Rot noch von dem in Grün“, so Michale Schäfer. Der im Juni diesen Jahres in Halle gescheiterte NPD-Stadtratskandidat David Dschietzig machte hingegen unmissverständlich klar, dass für sie als "Nationale Sozialisten" der Erhalt des eigenen Volkes, wie es bereits die Nationalsozialisten definiert hatten, an allererster Stelle stünde und schlußfolgerte: "Die Demokratie hat versagt und wir werden ihr Totengräber sein."
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