17. August 2010 / Wittenberg

In der Nacht zum 17. August 2010 beschmierten in Wittenberg mutmaßlich Neonazis zahlreiche Flächen im öffentlichen Raum mit dem Konterfei des Hitlerstellvertreters Rudolf Hess. Dabei wurden Objekte mittels Schablone und Sprühfarbe beschädigt. Zudem sind im Stadtgebiet bis zu einhundert Aufkleber mit neonazistischen Inhalten festgestellt worden.

 

Der verurteilte Kriegsverbrecher gilt in der extrem rechten Szene als Märtyrer- und Identifikationsfigur. Dass die Straftaten der hiesigen Szene offenbar geplant und koordiniert umgesetzt wurden, ist mehr als wahrscheinlich. Auch aus anderen Landesteilen wurden ähnliche Delikte gemeldet. In Dessau-Roßlau stellte die Polizei die gleichen Propagandadelikte im Stadtgebiet fest und startete einen Zeugenaufruf. In der Pressemitteilung des Polizeireviers Wittenberg war indes nur von Sachbeschädigungen die Rede. Ein Hintergrund wurde hierbei gar nicht benannt (mehr dazu hier…).

Das Innenministerium in Magdeburg hatte im Vorfeld Hess-Kundgebungen für das gesamte Land untersagt.

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt