Zeitzeugengespräch und Buchvorstellung mit NS-Überlebenden Simon Malkes

Veranstaltung am 26. Juni 2014 im Alternativen Jugendzentrum Dessau

1927 in Wilna geboren, wurde Simon Malkes im Alter von 14 Jahren mit seinen Eltern in das Wilnaer Ghetto gesperrt. Für die meisten Ghettoinsassen endete das Leben in der nahegelegenen Massenerschießungsstätte Ponar. Dank des deutschen Majors Karl Plagge, der mehreren hundert Juden das Leben rettete, überlebte die Familie den Holocaust.  Gemeinsam mit anderen Geretteten sorgte der in Paris lebende Simon Malkes dafür, dass Karl Plagge 2005 als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt wurde.

Im Juni 2014 erscheinen die bereits in Frankreich veröffentlichten Erinnerungen von Simon Malkes unter dem Titel. „Der Gerechte aus der Wehrmacht: Das Überleben der Familie Malkes in Wilna und die Suche nach Karl Plagge“.

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“Gleichgültigkeit ist ein anderer Name für Verantwortungslosigkeit”

80 Menschen erinnern am 11. Juni 2014 in Dessau-Roßlau an Alberto Adriano und Hans-Joachim Sbrzesny

Der 10. Juni 2000 war ein Pfingstsonnabend. Die Fußball-Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden lief gerade an, und während Alberto Adriano das Eröffnungsspiel bei Freunden in Dessau sieht, verpassen am Hauptbahnhof zwei 16-Jährige und ein 24-Jähriger ihre Züge. Was danach geschah, rekonstruierte das Oberlandesgericht Naumburg wie folgt: „An ihren damals szenetypischen Outfits – schwarze Springerstiefel, kurz geschorene Haare, bei einem zudem ein angedeutetes Hitlerbärtchen – erkennen sich die drei unschwer als Kameraden“. Sie betrinken sich, grölen das Afrikaner verhöhnende Afrika-Lied der Neonazikultband Landser, die 2005 zur kriminellen Vereinigung erklärt wurde. Schließlich trafen die Neonazis in den ersten Stunden des 11. Juni 2000 im Stadtpark auf  Alberto Adriano Neonazis und schlugen und traten in einer unmenschlichen Gewaltorgie so lange auf den Familienvater ein, dass er wenige Tage später seinen schweren Verletzungen erlag.

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„Die Familien wurden über Jahre diskriminiert, verdächtigt und damit stigmatisiert.“

Im Multikulturellen Zentrum Dessau wurde am 11. Juni 2014 die Wanderausstellung “Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen” eröffnet / Exposition gastiert danach vom 7. bis 19. Juli 2014 im City-Carré Magdeburg

Die 22 Tafeln tragen Überschriften wie „Mein Sohn starb in meinen Armen“, „Bomben gegen Migranten“ oder „Rassismus und Vorurteile prägten die polizeilichen Ermittlungen“. Die zugleich aufrührende und informative Wanderausstellung “Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen” beleuchtet in einem konzeptionellen Dreiklang die Biographien der NSU-Opfer ebenso, wie die neonazistischen Terrorkonzepte der 1990er Jahre und den ganzen Komplex, der mit dem vielzitierten Begriff „Ermittlungspannen“ sicherlich nur unzureichend beschrieben ist. In der vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung in Nürnberg zusammengestellten Schau wird deshalb auch schonungslos der Finger in die Wunde gelegt. So werden Aspekte der gesellschaftlichen Aufarbeitung und deren Konsequenzen ebenso beleuchtet, wie die Frage aufgeworfen wird, warum Rechtsterroristen über Jahre unentdeckt bombend, mordend und raubend durch Deutschland ziehen konnten.

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AJZ-Mitarbeiterin mit Preis für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet

Engagement für Erinnerungskultur gegen Antisemitismus und Antiziganismus geehrt

Die AJZ-Mitarbeiterin Jana Müller wurde für ihre langjährige Arbeit mit Überlebenden des nationalsozialistischen Terrors und ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Antiziganismus mit dem Preis „Botschafterin für Demokratie und Toleranz 2014“ ausgezeichnet. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie nahm sie den Preis am 23. Mai in Berlin, gemeinsam mit weiteren Geehrten, entgegen. Der Preis wird seit 13 Jahren durch das Bündnis für Demokratie und Toleranz verliehen; der Termin für den Festakt ist immer der Jahrestag der Inkraftsetzung des Grundgesetzes im Jahre 1949. Ausgezeichnet werden Menschen oder Gruppen und Initiativen für ihr besonderes Wirken für Demokratie und Toleranz in unserer Gesellschaft.

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FORUM ZIVILGESELLSCHAFT IM DIALOG: DEMOKRATIE, VIELFALT UND WELTOFFENHEIT FÜR SACHSEN-ANHALT

Vernetzungskonferenz am 04. Juli 2014 in Dessau-Roßlau

Am 08. Mai 2012 fand das Landesprogramm für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit des Landes Sachsen-Anhalt mit einer Tagung in Halberstadt seinen Auftakt. Heute, zwei Jahre später, soll eine erste Bilanz gezogen und über die Zukunft von Projekten im Rahmen des Landesprogramms und bestehender bzw. künftiger Bundesprogramme im Land beraten werden. Damit knüpft die Veranstaltung an die Tradition vergangener Vernetzungskonferenzen in Sachsen-Anhalt an. Im Rahmen des Fachforums sind zivilgesellschaftliche Akteure eingeladen, mit Abgeordneten aller Fraktionen des Landtages über Ideen und Perspektiven der Arbeit zur Stärkung von demokratischen Strukturen vor Ort und zur Bekämpfung rechtsextremistischer Tendenzen in Sachsen-Anhalt zu diskutieren. Dabei wird auf neue Tagungsformate, bei denen die aktive Beteiligung aller Teilnehmer im Vordergrund steht, gesetzt.

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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt