31. März 2008 / Zerbst (Landkreis Anhalt-Bitterfeld)

In der Nacht zum 31. März skandieren zwei Rechtsextremisten am Zaun des Privatgrundstücks des Innenministers Holger Hövelmann (SPD) die Naziparole „Sieg Heil!“. Zudem schreien die Täter „Scheiß Nazihasser“ und „Nazijäger“.

In einem Schnellverfahren verurteilt das Amtsgericht Dessau-Roßlau vier Tage später einen 24jährigen Neonazi, der einschlägig vorbestraft ist, wegen des Verwendens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen in Tateinheit mit Sachbeschädigung zu vier Monaten Haft auf Bewährung.


Holger Hövelmann bei einer Protestkundgebung gegen einen NPD-Aufmarsch am 14. Juni 2008 in Zerbst

Der Innenminister berichtet der in Magdeburg erscheinenden Volkstimme, dass persönliche Angriffe von Rechts gegen seine Person, auch im unmittelbaren Lebensumfeld, keine Ausnahmen seien. So berichtet er, dass seine 11jährige Tochter bereits beleidigt worden sei und er auch schon neonazistische Flugblätter in seinem Briefkasten gefunden habe. Auch in Bernburg seien ihm Rechtsextremisten in diesem Jahr bereits dicht auf die Pelle gerückt. Hövelmann hat die Bekämpfung des organisierten Rechtsextremismus auf der politischen Agenda weit oben angesiedelt. So befasst sich das Kabinett im Magdeburger Landtag einmal monatlich mit aktuellen Entwicklungen.

Quellen:
Magdeburger Volkstimme, 07. Mai 2008
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt