01. Januar 2008 / Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg)

In Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) trafen sich am 31. Dezember 2007 mehrere bekannte Rechtsextremisten aus der Region, um in einer Privatwohnung in der Innenstadt, dessen Bewohner wegen rechter Gewaltdelikte vorbestraft ist, eine Party zu feiern. Bereits im Vorfeld hatten der bekannte Rechtsextremist S. (Neonazikameradschaft „Landkreis Wittenberg“), der u.a. wegen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz einschlägig vorbestraft ist, versucht, im Jugendklub „Haus der Jugend“ (HDJ) Räumlichkeiten für eine Silvesterfeier anzumieten. Dies wurde ihm jedoch von den Betreibern untersagt.

Am Neujahrsmorgen gegen 05.00 Uhr nahmen Zeugen aus der Wohnung wahr, wie lauthals Lieder mit der Textstelle „Adolf Hitler“ gegrölt worden sein sollen. Außerdem gaben sie an, dass die versammelten Neonazis im Chor „Sieg Heil“ skandiert hätten. Die besorgten Bürger riefen daraufhin telefonisch umgehend die Polizei, informierten die Beamten über den Sachverhalt und einer der Zeugen gab zudem seine Personalien an. Ein Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost bestätigte auf gegenPart-Anfrage, dass ein Streifenwagen wenige Minuten nach dem Anruf vor Ort gewesen sei. Die Polizisten hätten jedoch keine Wahrnehmungen machen können und hätten deshalb die betreffende Wohnung nicht aufgesucht. Eine Anzeige wegen des Verwendens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen von Amts wegen -wozu die Polizisten verpflichtet sind- sei ebenfalls nicht gefertigt worden. Der Zeuge gab gegenüber dem Mobilen Beratungsteam an, bis heute von der Polizei nicht befragt worden zu sein.

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt