27. Februar 2013 / Dessau-Roßlau / Köthen

Am  hiesigen Landgericht hat der Prozess gegen vier vorbestrafte Männer aus Köthen im Alter zwischen 28 und 42 Jahren begonnen. Die ihnen zur Last gelegte Tat sorgte im November 2012 für Aufsehen und Empörung. Ein 28-Jähriger Gaststudent aus China wurde demnach von einem mutmaßlichen Rechtsextremisten (30) in der Nähe seines Wohnheimes in Köthen rassistisch beleidigt und dann geschlagen (mehr dazu hier...). Wenig später sollen vier weitere Neonazis  hinzugekommen sein und das Opfer festgehalten haben. Aus dieser Gruppe heraus sollen dann zwei Täter weiter auf den Studenten eingeprügelt haben. Schließlich gelang es dem Geschädigten, sich durch Flucht der Szenerie zu entziehen.

Am ersten Verhandlungstag stand die Aussage des 28-Jährigen Geschädigten im Mittelpunkt. Er gab an, von 60 bis 70 Schlägen getroffen worden zu sein, die zudem alle sehr heftig ausgeführt worden wären. Ein Anwalt eines Angeklagten verwies dagegen auf die Aussage eines Zeugen, der nur einen Schlag beobachtet hätte.

Das Opfer bezichtige in seiner Aussage vor allen den Angeklagten Rene R. als Haupttäter. R. , so zeigte die Hauptverhandlung, hat aktuell noch ein dutzend weiterer Anklagen wegen einer vielzahl von Delikten zu befüchten, darunter neben einschlägigen rechtsextrem motivierten Straftaten, auch Körperverletzungen, Diebstahl und Trunkenheit am Steuer.

Es sind weitere Verhandlungstage terminiert. Ein Urteil wird frühestens im Mai 2013 erwartet.

Quelle:
eigener Bericht


 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt