" Einen Neonaziaufmarsch durch das Herz Dessaus am 7. März können wir Gewerkschaften nicht unkommentiert zulassen.


Dessau ist eine weltoffene und humanistisch geprägte Stadt. Wir müssen deutlich machen, was hinter dem angeblichen Traueraufmarsch steht. Die Neonazis verehren die Verbrecher und Mörder den Nationalsozialismus, sie sympathisieren mit Rassisten und Antisemiten, sie gedenken selektiv nur der deutschen, also der „deutschblütigen“ Opfer. Sie setzen glasklar eine Tradition fort, die 1939 zum Krieg führte, zu sinnloser Zerstörung und zu Millionen Toten.

Der brutale Überfall auf Gewerkschafter und Friedensaktivisten auf einem Thüringer Autobahnrastplatz nach der Dresdner Aktion Geh Denken am 14. Februar ist nur eines von vielen Beispielen der neonazistischen Menschenverachtung gegen Andersdenkende.

Der Aufmarsch der NPD und ihrer Anhänger ist ein Faustschlag in das Gesicht Derer, die in den vergangenen Jahrzehnten in mühevoller Arbeit die Wunden eines von den Nazis entfesselten Krieges beseitigten und die Stadt mit ihren Gartenreich, dem Bauhaus, dem Theater sowie vielen anderen städtebaulichen und kulturellen Höhepunkten wieder aufbauten.

Demokratie heißt hinsehen und Gesicht zeigen!

Der DGB fordert daher die demokratische Mehrheit unserer Stadt auf, sich den Aktionen an der Friedensglocke am 7. März anzuschließen, um den Rechtsextremisten den Widerstand der Mehrheit gegen ihre intolerante und menschenverachtende Ideologie zu demonstrieren."

Michael Kleber
DGB-Regionsvorsitzender Dessau

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt