08. März 2008 / Dessau-Roßlau

Für den 08. März 2008 hatte der Kreisverband der NPD Wolfen-Anhalt-Dessau zu einem Gedenkmarsch anlässlich der kriegsnotwendigen Bombardierung der Stadt Dessau am 07. März 1945 aufgerufen, um damit die Verbrechen der Deutschen Wehrmacht zu verharmlosen und zu relativieren. Gegen diesen geschichtsvergessenen Spuk demonstrierten in der Stadt insgesamt fast 400 Menschen (mehr dazu hier...).


Mitglieder und Sympathisanten des NPD KV Wolfen-Anhalt-Dessau, darunter Florian E. (mitte Transparent)


Sympathisanten der "Freien Nationalisten Dessau", darunter Christian W. (li. mit Fahne)

Etwa 140 Sympathisanten folgten dem Aufruf, für den der Geschäftsführer des NPD-KV Wolfen-Anhalt-Dessau Swen B. verantwortlich zeichnete. Im Jahr 2005 folgten dem Aufruf zu dieser geschichtsrevisionistischen Tatsachenverdrehung noch 250 Rechtsextremisten nach Dessau (mehr dazu hier...). Der Aufmarsch, wie auch die Mobilisierung im Vorfeld, zeigten einmal mehr die enge Zusammenarbeit der NPD-Strukturen Anhalt mit den gewaltbereiten Neonazikameradschaften in der Region.


Anmelder Swen B. (mitte) und Neonaziaktivist der "Freien Nationalisten Dessau" Alexander W. (re.)

 

Vom Dessauer Hauptbahnhof über den August-Bebel-Platz gelang es den Neonazis teils über Umwege ihr eigentliches Ziel, den Friedhof III in Dessau-Süd, zu erreichen. Ein stilles Gedenken für deutsche Kriegsverbrechern, wie ursprünglich geplant, war ihnen dabei kaum vergönnt. Eine Antifa-Initiative zelebrierte in räumlicher Nähe die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus und unterstrich mit lauten beats ihren Anspruch auf eine zünftige Feier.


Mitglied des Kreistages Anhalt-Bitterfel für die NPD Andreas Köhler (braune Jacke)


Neonaziaktiviaten der Region; Christian W. (li. mit Fahne), Pierre K. (2.v.li.), Michael K. (4.v.li. mit schw. Wollmütze)

Mehrere demokratische Gegenveranstaltungen mit etwa 540 Teilnehmern fanden an diesem Tag in Dessau-Roßlau statt (mehr dazu hier...).

Quelle
Pressemitteilung der Polizei (55/08 vom 08.03.08)
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt