23. Februar 2009 / Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld)

In der Köthener Innenstadt stellen couragierte Bürger mehrere Dutzend rechtsextreme Plakate mit der Aufschrift „Horst Wessel - Ermordet durch rote Hand! – 23. Februar 1930“ fest und entfernen diese teilweise. Zudem werden mehrere neonazistische Graffitis mit Schriftzügen wie „Rudolf Hess – Du warst ein Held!“ gemeldet.



Der bekennende Nationalsozialist Wessel war Mitglied der paramilitärischen Terrororganisation SA, in der die Straßenschläger der NSDAP organisiert waren. Infolge schwerer Verletzungen verstarb der Nazi am 23. Februar 1930 in einem Krankenhaus. Die genauen Hintergründe seines Todes sind bis heute ungeklärt. Nach Auffassung der Justiz wurde Wessel am 14. Januar 1930 von Albrecht Höhler, einem aktiven Mitglied der KPD, und weiteren Kommunisten in seiner Wohnung aufgesucht, wobei Albrecht Höhler Horst Wessel beim Öffnen der Tür ins Gesicht geschossen haben soll. Deshalb gilt Wessel noch heute in der rechten Szene als Märtyrer.



Bereits im vergangenen Jahr (mehr dazu hier...) machten Neonazis mit einer ähnlich gelagerten Propagandaaktion in Köthen auf sich aufmerksam.

Quellen:
Jugendantifa Köthen
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt