31. Mai 2008 / Dessau-Roßlau / Köthen

Für den 31. Mai meldete die NPD-Jugend Sachsen-Anhalt eine Kundgebung in Dessau-Roßlau an. Nach den Verhandlungen mit der Versammlungsbehörde musste ihnen ein Platz an der Museumskreuzung, nicht der zuvor begehrte an der Friedensglocke am Rathaus, zugestanden werden. (mehr dazu hier...)

JN-Landesvorsitzender Philipp Valenta meldete die Kundgebung, zu der etwa 80 Rechtsextreme anreisten, unter dem Motto: "Das Maß ist voll - Wir zeigen Gesicht gegen linke Gewalt" an. Dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion der Neonaziszene gingen Diskussionen in rechtsextremen Internetportalen vorraus, die fern jeglicher Realität verliefen. Danach soll in Dessau ein "Kamerad" von "Linken" ermordet worden sei. Die Polizeidirektion kann einen solchen Vorfall auf Anfrage nicht bestätigen.


Anmelder Philipp Valenta (1.v.re.)


Neonaziaktivisten, teilweise aus Köthen und Aken, z.B. Marcel H. (2.v.re.) und Nico G. (3.v.re.)

Nach der angemeldeten Kundgebung führten die Neonazis noch eine Spontandemonstration zum Hauptbahnhof durch, die von der Polizei genehmigt wurde. Im Anschluss an die Aktionen in Dessau-Roßlau versammelten sich etwa 30 Rechtsextreme zu einer nicht genehmigten Demonstration durch die Innenstadt Köthens. Dieser Aufmarschversuch wurde von der Polizei nach 20 Minuten gestoppt, Platzverweise erteilt und Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.


Köthener Neonaziaktivist Marcel H. (Fahnenträger mitte) und Christian W. (re.), Aktivist der "Freien Nationalisten Aken/Elbe"

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt