16. November 2014 / Dessau-Roßlau

Eine Gruppe von rund 20 Rechtsextremen und Neonazis hat am Volkstrauertag auf dem Friedhof III in Dessau versucht eine Gedenkveranstaltung der Stadt für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Nachdem sich die Neonazis weigerten trotz eines von der Versammlungsbehörde ausgeprochenen Platzverweises die Veranstaltung zu verlassen, wurde diese kurzerhand auf die andere Seite des Friedhofs in die Nähe von Gräbern gefallener russischer Soldaten und eines Gedenksteins der Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Die Gruppe um Alexander Weinert, Thomas Grey, Swen Behrendt und Robert Z. (mehr dazu hier...) schloss sich dem Umzug nicht an, verblieb am Ehrenmal und hat für Ihre Aktion eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch kassiert.

Neonazis versuchen immer wieder an zentralen Gedenk- und Erinnerungstagen öffentlich ausschließlich der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken, die Ihnen genehm erscheinen, also den "Deutschen Opfern beider Weltkriege". Das Andenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus und an die Opfer der deutschen Angriffskriege, versuchen Neonazis mit solchen Aktionen regelmäßig verächtlich zu machen und zu schmähen (mehr dazu hier...) (und hier...). Dabei kommt es immer wieder zu NS-Verherrlichung, Holocaustleugnung und Geschichtsrevisionismus.

Quelle: eigener Bericht, Mitteldeutsche Zeitung vom 16. November 2015

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt