16. August 2010 / Dessau-Roßlau

Der Dessauer Kreisverband des Bundes der Vertriebenen (BdV) hat an lokale Medien und Kommunalpolitiker eine Pressemitteilung anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der "Charta der deutschen Heimatvertriebenen" versandt. Das vom BdV-Kreisvorsitzenden Frank Nowak (mehr dazu hier...) und dem Pressereferenten des Vereins, Ulrich Brandt, unterzeichnete Papier ist durchsetzt mit völkischen und geschichtsrevisionistischen Passagen. So heißt es darin: "Heimat, Volk und Vaterland müssen wider zu Richtungskräften werden, weil sonst die Völker ihre Eigenart (...) verlieren (...)".

An anderer Stelle wird der EU-Vertrag von Lissabon als "Unrecht" bezeichnet und die Benes-Dekrete als "verbrecherisch" tituliert. Wie in der extrem rechte Szene üblich, spricht der BdV-Kreisverband in seiner Erklärung vom "historischen Irrtum der alliierten Sieger- und Besatzungsmächte" und relativiert damit die Verbrechen Nazi-Deutschlands.


BdV-Kreisverbandvorsitzender Frank Nowak trat als Redner auf einem Neonaziaufmarsch am 13. März 2010 in Dessau-Roßlau auf (mehr dazu hier...)

Zudem rufen Nowak und Brandt zum Boykott des "Tages der Heimat" am 04. September 2010 in Magdeburg mit der Begründung auf, dabei handele es sich um "eine politisch unmoralische Veranstaltung" der etablierten Parteien.

Frank Nowak verfügt über enge Kontakte zur extrem rechten Szene und beteiligt sich aktiv an Demonstrationen und Kundgebungen (mehr dazu hier...). Im letzten Jahr rief der BdV-Kreisverband zudem dazu auf, zur Bundestagswahl die neonazistische NPD zu wählen (mehr dazu hier...).

Quelle:
eigener Bericht

 

 

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