Augen auf! Ausgabe Oktober 2009 |
„Wir sind eine Stadt die international ist, wir reichen jedem die Hand.“Bitterfeld-Wolfen demonstriert am 03. Oktober 2009 gegen RechtsGleich neben einer Kirmes mit allerlei Schaustellern, bunten Buden und lecker Zuckerwatte trifft sich am sonnigen Samstagmittag eine überschaubare Schar Bürger und Bürgerinnen. Doch nach einem zünftigen Rummelbesuch ist den GewerkschafterInnen, KommunalpolitikerInnen, Vereinsmitgliedern und alternativen Jugendlichen nicht zu Mute. Sie sind in das Bitterfelder Stadtzentrum gekommen, um gegen ein ganz anderes Spektakel zu demonstrieren. Am Bahnhof haben sich zeitgleich 110 Rechtsextreme versammelt, um ausgerechnet an diesem geschichtsträchtigem Datum „Für ein neues Deutschland“ durch die Straßen zu marschieren. Ein großes Polizeiaufgebot sichert den Tag in der sachsen-anhaltinischen Stadt indes ab. Ein Sprecher des Aktionsbündnisses gegen den Naziaufmarsch kritisiert zudem polizeiliche Maßnahmen im Vorfeld der Demonstration harsch und spricht von einer „skandalösen“ Vorgehensweise. Bund der Vertriebenen aus Dessau-Roßlau bekennt sich zur Wahl der neonazistischen NPDbereits in der jüngsten Vergangenheit unterstützte der ortsansässige Kreisverband die extreme Rechte in der Region Der Dessauer Kreisverband des Bundes der Vertriebenen (BdV) hat sich in einer auf der Homepage der NPD veröffentlichten Pressemitteilung dazu bekannt, zur Bundestagswahl am 27. September die rechtsextreme Partei zu wählen. Wie es in der Erklärung heißt, hätten sich die Mitglieder des Dessauer Heimat- und Kreisarchivs unter Beteiligung der hiesigen BdV-Mitglieder auf einer Versammlung am 19. September einstimmig zu diesem Schritt entschlossen. In dem Schreiben wird die Politik des BdV-Bundesvorstandes als „Schönreden und Lobpreisen“ bezeichnet und die Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Rede auf dem diesjährigen „Tag der Heimat“ harsch kritisiert. „Misch mit! lebt vom Engagement aller für ein friedliches und tolerantes Dessau-Roßlau“Eröffnungsfeier der Interkulturellen Woche am 25. September 2009 im Dessau-Roßlauer Stadtpark Mit dem Ziel den Austausch zwischen Migranten und der deutschen Mehrheitsbevölkerung voranzubringen veranstaltet das Multikulturelle Zentrum in Dessau-Roßlau zusammen mit Kooperationspartnern in diesem Jahr bereits die 16. Interkulturelle Woche in der Muldestadt. Unter dem Motto: „Misch mit!“ sind in der Doppelstadt vom 17. September bis 02. Oktober vielfältige Veranstaltungen geplant. Im Bundesland mit dem niedrigsten Ausländeranteil bundesweit (Sachsen-Anhalt 1,9%) scheint die Begegnung und das Kennenlernen von Menschen unterschiedlicher Kulturen notwendiger denn je, um gegenseitige Klischees und Vorurteile abbauen zu können. Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten hier vor Ort kamen in diesem Jahr dennoch weniger Besucher als in den Jahren zuvor, wie Mitorganisatoren bestätigen. "Wenn Kinder rechtsextrem werden"Lesereise mit der Autorin Claudia Hempel |
NEWS
Interaktive Karte zur europäischen Dimension der extremen Rechten www.projekt-entgrenzt.de |
DIE NAZIS, DIE MEINUNGSFREIHEIT UND DER PROTEST Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE lädt zu DEBATTE am 14. Dezember 2015 ins Mehrgenerationenhaus Dessau ein |
„Frau trifft…Engagement und Courage gegen Rechtsextremismus“ Ausstellungseröffnung am 18. November im Frauenzentrum Wolfen |
15 Punkte für eine Willkommensstruktur in Jugendeinrichtungen Handreichung des Projekt ju:an der Amadeu-Antonio-Stiftung |
„Antisemitismus in der DDR und die Folgen“ Konferenz vom 26. bis 27. November 2015 in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur |
Flüchtlinge in Anhalt – Fragen und Antworten Faltblatt der evangelischen Landeskirche Anhalt |
HATE SPEECH – zum Umgang mit Menschenverachtenden Postings im Web 2.0 Workshop am 20. November 2015 in der Volkshochschule Dessau |
Rassismus - Antisemitismus - Jugendkultur Handreichung von Argumente und Kultur gegen Rechts e.V. |
Einladung zur Veranstaltung „Lieder gegen das Vergessen“ Erinnerung an den Novemberpogrom von 1938 und Gedenken an die Opfer des Holocaust aus Dessau-Roßlau |
Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt