GIDA-Regional und Neonazis planen rassistische Kundgebung am 28. August an der Dessauer Friedensglocke

Versuch der rechtsextremen Szene mehrheits- und anschlussfähige Anknüpfungspunkte für ihre menschenfeindliche Ideologie zu setzen

Nach Informationen des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Anhalt (Projekt GegenPart) mobilisieren Rechtsextremisten und Neonazis im Internet im Rahmen des PEGIDA-Ablegers (mehr dazu hier…) "GIDA-Regional" zu einer Demonstration am 28. August 2015 ab 19.00 Uhr zur Dessauer Friedensglocke.


Sticker der "Europäischen Aktion", die neonazistische Organisation versucht ein europaweites Netzwerk von Holocaustleugnern und Rechtsextremisten aufzubauen

Anders als die Außen- und Selbstdarstellung suggeriert, mobilisiert zu GIDA-Demonstrationen mittlerweile vornehmlich das rechte und neonazistische Klientel. So verwundert es nicht, dass der Demonstrationsaufruf auf dem Facebook-Profil der extrem rechten Gruppierung "Europäische Aktion" (EA) geteilt wurde. Aktionen der EA (mehr dazu hier…) wurden in den letzten Wochen und Monaten immer wieder vom Dessauer Neonaziaktivisten Alexander Weinert öffentlich unterstützt, zuletzt bei einem rechtsextremen Aufmarsch am 20. Juni 2015 in Merseburg (mehr dazu hier…).


Der Neonaziiaktivist Alexander Weinert (Dessau-Roßlau; u. a. Anmelder von Demonstrationen und Kundgebungen), hier beim Neonaziaufmarsch am 07. März 2015 in Dessau-Roßlau (mehr dazu hier...)

Auch der Dessauer Stadtrat und stellvertretende NPD-Landesvorsitzende Thomas Grey (mehr dazu hier…) hat sich in den letzten Wochen mit PEGIDA-Aktivisten aus der Region getroffen, um hier eine strategische Partnerschaft auszuloten.


Der Dessauer NPD-Stadtrat Thomas Grey filmt Gegendemonstranten am 12. Februar 2015 in Dessau

Es muss daher als wahrscheinlich gelten, dass bei der angekündigten Demo am 28. August 2015 Rechtsextremisten und Neonazis die Szenerie mitbestimmen werden. Thematisch ist indes mit einer rassistischen Mobilisierung im Zusammenhang mit dem Diskurs um die Unterbringung von Flüchtlingen zu rechnen. Damit versucht die extrem rechte Szene unter verschiedenen, scheinbar harmlosen Labels, mehrheits- und anschlussfähige Anknüpfungspunkte für ihre menschenfeindliche Ideologie zu setzen.

„Angesichts der Kriege, Konflikte und menschenverachtenden Gewalt gegen eine Vielzahl von Menschen weltweit und der daraus resultierenden Flucht, sind Empathie und die Etablierung einer Willkommenskultur zentrale Herausforderungen einer demokratischen Gesellschaft. Ein entschiedener demokratischer Protest für Menschenrechte und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit jeglicher Couleur ist hier zwingend von Nöten“, so Jan Burghardt vom Projekt GegenPart.

Inzwischen sind die Planungen in Dessau-Roßlau für den demokratischen Protest gegen diese rassistische Provokation im Zentrum der Doppelstadt angelaufen. Das Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE wird dazu in den kommenden Tagen weitere Informationen bekanntgeben.

Infos/Kontakt:

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt