23. Januar 2009 / Dessau-Roßlau/Jessen (LK Wittenberg)

Am 23. Januar 2009 wurde am Landgericht Dessau das Urteil gegen fünf mutmaßliche Rechtsextreme aus dem Raum Jessen gesprochen (mehr dazu hier...). Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das Quintett am 29. Juni des vergangenen Jahres einen ihnen nicht näher bekannten jungen Mann gemeinschaftlich so schwer verletzt haben, dass es nur besonderem Glück im Unglück zu verdanken sei, dass dieser heute noch am Leben ist. Weil die fünf Heranwachsenden glaubten ihr Opfer hätte sie bei einem Diebstahl beobachtet, wollten sie ihn später auf der Landstraße zur Rede stellen. Nachdem sie ihrem stark angetrunkenem Opfer erst mit Pfefferspray ins Gesicht sprühten, ihn zu Boden stießen und dann u.a. mit einem Schlagring auf ihn einprügelten und auch traten, schlugen zwei der Täter mit einem 44 Kilogramm schweren Sonnenschirmständer aus Beton dem 31-Jährigen auf den Kopf.

Dieser erlitt dabei bleibende Schäden, wodurch es ihm nicht mehr möglich sein wird seine berufliche Laufbahn weiter auszuüben. Haftstrafen zwischen fünf Jahren und zwei Jahren und acht Monaten sowie eineinhalb Jahre Haft auf Bewährung ausgesetzt und Sozialstunden plus einen sozialen Trainingskurs sprach der vorsitzende Richter für diesen beispiellosen Gewaltexzess der Angeklagten aus. Die Motivation der Gewalttat war nicht auf den ersten Blick als rechtsextrem motiviert zu erkennen, aber doch in einer menschenfeindlichen Einstellung, wie sie in neonazistischen Denk- und Handlungsmustern häufig wiederzufinden ist.

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt