28. August 2015 / Dessau-Roßlau (Dessauer Innenstadt)

Rechtsextremisten und Neonazis mobilisierten im Rahmen des PEGIDA-Ablegers "GIDA-Regional" zu einer Demonstration am 28. August 2015 ab 19.00 Uhr zur Dessauer Friedensglocke. Anders als die Außen- und Selbstdarstellung suggeriert, mobilisierte zur GIDA-Demonstration vornehmlich das rechte und neonazistische Klientel (mehr dazu hier...). So verwundert es nicht, dass der Demonstrationsaufruf auf dem Facebook-Profil der extrem rechten Gruppierung "Europäische Aktion" (EA) geteilt wurde. Bekannte rechstextreme Aktivisten aus dem militanten Kameradschaftsspektrum dominierten dann auch das Bild der rassistischen Demonstration. Auch der Dessauer Stadtrat und stellvertretende NPD-Landesvorsitzende Thomas Grey (mehr dazu hier…) hatte sich in den letzten Monaten mit GIDA-Aktivisten/ der "Freien Bürgerbwegung Deutschland" Dessau getroffen, um hier eine strategische Partnerschaft auszuloten (mehr dazu hier...).


Neonaziaktivisten aus der Region bei der GIDA-Kundgebung; unter ihnen der rechtsextreme Liedermacher Mario A. aus Wittenberg (Bildvordergrund rechts mit Sonnenbrille auf Stirn), der rechtsextreme Intensivtäter Robert Z. (1.Reihe ganz rechts mit Sonnenbrille und schwarzem Cap) und der stadtbekannte Neonazi Alexander Weinert (1. Reihe mit verschränkten Armen und gelb-schwarzen T-Shirt)
Foto: St. Heide

Ca. 70 Menschen waren dem Aufruf der Bewegung „Gegen die Islamisierung des Abendlandes“ gefolgt, sich an der Friedensglocke zu versammeln. Thematisch ging es den „besorgten Bürgern“ der GIDA-Regional-Demo nach eigenen Angaben um Armut, „Kriegstreiberei“ und  die Unterbringung von Flüchtlingen. In den antidemokratischen Beiträgen wurden komplexe gesamtgesellschaftliche Probleme populistisch kommentiert. In typischer rassistischer, antiamerikanischer, verschwörungstheoretischer und (strukturell) antisemitischer Manier wurde unter anderem von den Rednern Thomas Festerling, Silvio Rösler und Erhard Kaiser gegen „gelenkte“ Medien und Politik, gegen die USA, „Genderisierung bis in die Kindergärten“ und Flüchtlinge gehetzt. Diese Beiträge verdeutlichten nicht nur eine menschenverachtende Ideologie genährt von Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungstheorie, sondern verharmlosen darüber hinaus rassistische Gewalt und verhöhnen die von Ihr Betroffenen. Dank engagierter menschenrechtsorientierter Akteure vor Ort konnte die GIDA-Demonstration erfolgreich blockiert werden und wurde vorzeitig aufgelöst (mehr dazu hier...).

Quelle: eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt