Angriff auf einen Flüchtling nach Polizeikontrolle in Bitterfeld

Geschädigter erhebt schwere Vorwürfe

Nach Angaben eines 37-jährigen Flüchtlings aus Benin, haben zwei noch unbekannte Männer ihn in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai am Bahnhof Bitterfeld bedroht und angegriffen. Den Angaben zufolge hatte der Flüchtling versucht, eine Zugverbindung in Richtung Wittenberg zu bekommen, um nach Hause (Flüchtlingsheim Möhlau) zu fahren, als er etwa um 0.30 Uhr von den beiden Tätern angeschrien wurde, ob er einen deutschen Pass besitze. Schon um sich zu schützen und die Situation möglicherweise etwas zu beruhigen, antwortet der Geschädigte mit ja und wich langsam vor den bedrohlich wirkenden Personen zurück. Diese verhielten sich weiterhin äußerst aggressiv und bedrohten den Mann mit einem Stab aus Metall, mit dem einer der beiden Angreifer mehrfach nach dem Mann schlug. Glücklicherweise gelang es dem Flüchtling wegzulaufen und die ihn verfolgenden Angreifer abzuschütteln. Anschließend – als er genügend Abstand zwischen sich und den Tätern erreicht hatte – rief er die Polizei, die nach wenigen Minuten eintraf.

SCHWARZWEISS - THEATER IN DESSAU

Der Versuch einer künstlerischen Annäherung an den Fall Oury Jalloh

In afrikanischen Popsongs geht es oft um das Weggehen, um die Sehnsucht nach einem besseren Leben. Oury Jalloh aus Sierra Leone hatte es geschafft, er kam nach Deutschland. Seine Eltern wähnten ihn in Sicherheit – in der Festung Europa. Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh in einer Zelle des Dessauer Polizeireviers. Die Suche nach der Wahrheit über die Umstände seines Todes zieht sich seit Jahren hin. Während aktuell ein weiterer Prozess am Landgericht Magdeburg läuft, haben sich vielfältige Meinungen und Theorien gebildet. Das Spektrum reicht von „Oury Jalloh, das war Mord!“ bis hin zur These, dass die Polizisten die eigentlichen Opfer seien. Der Fall Oury Jalloh polarisiert, und wird zum Gesprächsanlass über die großen Themen gesellschaftlichen Zusammenlebens wie Heimat, Identität, Rassismus, Humanität, Integration und Gewalt.

Landeskonferenz DEMOKRATIE VOR ORT STÄRKEN

Tagung am 29. Juni 2011 im Kulturhaus in Weißenfels
Demokratie vor Ort stärken – dieser Aufgabe widmen sich seit Jahren zahlreiche handelnde Akteure aus Vereinen, Netzwerken und Bündnissen sowie aus Verwaltung und Politik in Sachsen-Anhalt. Mit der Landeskonferenz sollen die Erfahrungen und Potentiale des Engagements für Demokratie sowie der lokalen Auseinandersetzung mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus insbesondere im ländlichen Raum sichtbar werden. Zentrales Anliegen der Veranstaltung ist ein auf die einzelnen Bedürfnisse zugeschnittener Wissens- und Erfahrungstransfer für die laufende Auseinandersetzung mit diesen Themen. 

Ausstellung zum Thema Rechtsextremismus in der Lichtenburg

Zahlreiche Veranstaltungen begleiten die Exposition als Rahmenprogramm

Der Förderverein der Gedenkstätte Lichtenburg zeigt in den Räumen des Schlosses die Ausstellung „Auf leisen Sohlen in die Mitte der Gesellschaft“. Bis zum 26. Juni bietet die Ausstellung die Möglichkeit für Besucher, sich über aktuelle Erscheinungsformen des Rechtsextremismus zu informieren. Behandelt werden in der vom Landeskriminalamt zusammengestellten Schau verschiedene Aspekte des modernen Rechtsextremismus, insbesondere jugendkullturelle Erscheinungsformen in Musik und Kleidungsstilen werden dabei thematisiert. Darüber hinaus hat der Förderverein ein Rahmenprogramm organisiert, um die Auseinandersetzung mit dem Themenbereich noch zu intensivieren.


Jüdisches Leben nach 1945 in der schulischen Vermittlung

Lehrerfortbildung und Fachtagung mit Projekten und Anregungen am 7. Juni in Magdeburg

Das Leo Baeck Programm widmet sich seit mehreren Jahren der Aufgabe, die Vermittlung der deutsch-jüdischen Geschichte im Schul-Curriculum zu fördern. Deutsch-jüdische Geschichte im Unterricht wird zumeist als Opfergeschichte im Kontext des Holocaust wahrgenommen. Diese Perspektive wird dem aktiven Beitrag vieler Juden zur kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands, die sich beispielhaft in den Biographien bedeutender Persönlichkeiten spiegelt, zumeist nicht gerecht. In enger Verbindung mit der Intention eines Perspektivwechsels sowie einer Perspektiverweiterung stehen die vom Leo Baeck Programm in Kooperation geplanten eintägigen Veranstaltungen.


 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt