mutmaßliche Rechtsextremisten zeigen Hitlergruß und bedrohen Mitarbeiter des Mobilen Beratungsteams

Staatschutz ermittelt wegen der Verwendung von Symbolen verfassungswidriger Organisationen, Nötigung und Beleidigung

Im Dessauer Stadtteil Süd kam es am 29. April 2009 erneut zu rechtsextremen Ereignislagen. Gegen 19.55 Uhr nahm ein Mitarbeiter des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in der Tornauer Straße aus seinem PKW heraus wahr, wie zwei Personen, der stadtbekannte Rechtsextremist Marcel S. (mehr dazu hier...) und Janin Z., in seine Richtung den Hitlergruß zeigten. Während der Projektmitarbeiter darauf hin telefonisch die Polizei verständigte, folgten ihm die Täter mit dem Wagen.


Neonaziaufmarsch am 07. März 2009 in Dessau-Roßlau


Zudem versuchte Janin Z., die Schwester des inhaftierten rechtsextremen Intensivtäters Robert Z. (mehr dazu hier...), wild gestikulierend und lautstark den Projektmitarbeiter an der Weiterfahrt zu hindern, indem sie auf die Straße sprang und dabei mit der Hand gegen den PKW schlug.

Später stellten die eingetroffenen Polizisten die Personalien der Täter fest. Hierbei kam es im Beisein der Beamten zu weiteren Bedrohungen und Nötigungen zum Nachteil des gegenPart-Mitarbeiters. So beleidigte Janin Z. den Geschädigten u. a. mit den Worten „Du Assi“ und versuchte zudem in einer aggressiven Grundstimmung, auf den Betroffenen loszugehen, was die Polizei jedoch verhinderte. Sigmar Z., der Vater der mutmaßlichen Täterin und regelmäßiger Teilnehmer an Neonazidemonstrationen in der Region (mehr dazu hier...), bedrohte den Betroffenen ebenfalls offen und unverhohlen: „Verpiss Dich hier. Dich kriegen wir auch noch!“

Der Betroffenen hat Strafanzeige wegen Bedrohung und Beleidigung erstattet und wird von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt betreut.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt u. a. wegen Nötigung und des Verwendens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen.

Für das Jahr 2009 hat die Beratungsstelle allein für Dessau-Roßlau bereits 10 rechtsextreme Gewalttaten registriert. Erst vor zwei Tagen wurde die jüdische Gemeinde der Stadt am helllichten Tag mit einem Hakenkreuz geschändet.


 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt