30. Juni 2009 / Möhlau (Landkreis Wittenberg)

Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, wurde ein Asylbewerber aus dem Flüchtlingsheim in Möhlau mit schwersten Brandverletzungen in eine Spezialklinik nach Bitterfeld gebracht und dort zunächst ins künstliche Koma versetzt. Die Frau des Irakers hatte in ihrer polizeilichen Vernehmung angegeben, dass ihr Mann davon gesprochen habe, dass Nazis ihn fertig gemacht hätten. Zunächst war völlig unklar, wo der Asylbewerber sich seine Brandwunden zugezogen haben könnte. Einige Tage später ließ die zuständige Polizeidirektion in Dessau verlautet, dass DNA-Material des 28jährigen im 20 Kilometer entfernten Roßlau gefunden worden sei. Dort war ein Döner-Imbiss explodiert, der von einem Syrer betrieben wird (mehr dazu hier…).

Ob ein fremdenfeindliches oder rechtsextremes Tatmotiv vorliegt, ist bisher ungeklärt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt weiter in alle Richtungen.

Im Zuge des öffentlichen Interesses, haben sich die Bewohner des Heims über die mangelhaften Lebensbedingungen und die fehlende infrastrukturelle Anbindung der Unterkunft in Möhlau beklagt. Die Asylbewerber, die dort zum Teil schon 15 Jahre lebten, berichtete zudem von Bedrohungen und ihrer Angst vor rechten Übergriffen. Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung, dass Anfang Mai 2009 Jugendliche unberechtigt in das Objekt eingedrungen wären. Einer der Täter, gegen die wegen Hausfriedensbruch ermittelt werde, sei dabei der rechten Szene zu zuordnen.

Quellen:
Mitteldeutsche Zeitung, 30. Juni 2009
Mitteldeutsche Zeitung, 02. Juli 2009
Mitteldeutsche Zeitung, 01. Juli 2009
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/6493343.html; gesehen am 08. Juli 2009, 13.11 Uhr
eigener Bericht

    

 

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