28. April 2009 / Dessau-Roßlau In den frühen Abendstunden sprühten Unbekannte ein etwa 80 mal 80 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Eingangstür der jüdischen Gemeinde in Dessau-Roßlau. In den Morgenstunden entdeckten die MitarbeiterInnen des Hauses die Schändung. Demnach müssen sich die mutmaßlichen Rechtsextremen dem Objekt noch vor 19.00 Uhr genähert haben und hinterließen dann mittels roter Sprühfarbe das Symbol des nationalsozialistischen Terrorregimes direkt unter dem wachsamen Auge einer dort angebrachten Überwachungskamera. In den vergangenen Monaten ist die Jüdische Gemeinde Dessau und der israelitische Friedhof mehrfach von derartigen antisemitischen Schändungen betroffen gewesen (mehr dazu hier...) und (hier...) und (hier...). „Diese Tat ist niederträchtig und widerwärtig.“, so Marco Steckel, Leiter der Opferberatungsstelle (mehr dazu hier...). „Gegen den neonazistischen Ungeist in Dessau müssen wir unsere bisherigen Aktivitäten zur Stärkung einer demokratischen Kultur in unserer Stadt verstärken.“, so Steckel weiter. Im Jahr 2008 wurden nach Angaben der Opferberatungsstelle 42 rechte Gewalttaten in der Region Anhalt registriert, 60 Prozent davon ereigneten sich allein in Dessau-Roßlau (mehr dazu hier...). „Insbesondere die Doppelstadt entwickelte sich 2008 zu einem Zentrum rechter Gewalt in der Region Anhalt“, so der Dessauer Opferberater. Wie auch bei dieser Tat scheuen die solche Straftäter häufig nicht mehr davor zurück, ihre menschenverachtende Ideologie auch am helllichten Tag auszuleben. „Von solchen menschenfeindlichen Straftaten dürfen sich die engagierte Bürger Dessau-Roßlaus nicht einschüchtern lassen. Wichtig ist der gemeinsame und entschlossene Auftritt für Toleranz und gegen Neonazismus.“, so Mario Bialek vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt. „Wir hoffen, dass die Aufzeichnungen der Überwachungskamera umgehend Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungsarbeit bringen.“, so Bialek abschließend. Quelle: eigener Bericht |
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