12. Februar 2010 / Bitterfeld-Wolfen (OT Wolfen)

Knapp 30 Neonazis der Region Anhalt versammelten sich am 12. Februar 2010 ab 17.30 Uhr an der Dessauer Allee in Wolfen zu einer Mahnwache. Genau wie ein Jahr zuvor hatte die Vorsitzende der NPD-Fraktion im Kreistag von Anhalt-Bitterfeld, Carola Holz, die Veranstaltung unter dem gleichlautenden Motto: „Ein Licht für Dresden“ angemeldet. Bundesweit führen Neonazis in den Tagen vor dem europaweit größten Neonaziaufmarsch im Februar in Dresden verschiedenste so genannte „Soli-Aktionen“ durch. Im vorigen Jahr nahmen daran noch bis zu 50 Neonazis teil.

An der Mahnwache in Wolfen nahmen neben den Neonazis der „Freien Nationalisten Dessau und Anhalt-Bitterfeld“ um die rechtsextreme Kommunalpolitikerin Carola Holz auch Vertreter der DVU und des Dessauer Kreisverbandes des Bundes der Vertriebenen (mehr dazu hier…) teil. Jedes Jahr zelebriert die Neonaziszene anlässlich der Bombardierung deutscher Städte 1945 einen extrem rechten Opfermythos. Dabei versuchen sie losgelöst von der Schuld, die Deutschland mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges und der millionenfachen Vernichtung von Menschen in Konzentrationslagern auf sich geladen hatte, Nazideutschland zum Opfer zu verklären. Die „Trauermärsche“, bei denen explizit den deutschen Opfern und der Zerstörung deutscher Städte gedacht wird, stellen für die Neonazis szeneübergreifend ein identitätsstiftendes Moment dar.

 

Quelle:
eigener Bericht
Infothek-Dessau.de

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt