13. Februar 2010 / Dresden / Anhalt-Bitterfeld / Dessau-Roßlau An dem europaweit größten Neonaziaufmarsch in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden nahmen unter den etwa 6.400 Teilnehmern auch in diesem Jahr wieder Neonazis der Region Anhalt teil. Der rechte Trauermarsch anlässlich der Bombardierung der Stadt am 13. März 1945 konnte in diesem Jahr erstmals durch friedliche Blockaden von mehr als 10.000 Teilnehmern rings um den Sammelpunkt der Neonazis verhindert werden. Daraufhin versuchten die Teilnehmer die Polizeiabsperrungen zu überwinden und warfen im Zuge dessen auch mit Flasche und anderen Wurfgegenständen in Richtung der Polizeieinsatzkräfte und umherstehenden Journalisten.
Der alljährliche Großaufmarsch der "Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland" (JLO) findet seit den 90iger Jahren in Dresden statt. Dabei versuchen die Neonazis losgelöst von der Schuld Deutschlands am zweiten Weltkrieg und der millionenfachen Vernichtung von Menschen in Konzentrationslagern, Nazideutschland zum Opfer alliierter Angriffe zu verklären. Die „Trauermärsche“, bei denen explizit den deutschen Opfern und der Zerstörung deutscher Städte gedacht wird, stellen für die Neonazis szeneübergreifend ein wichtiges identitätsstiftendes Moment dar.
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