24. Februar 2014 / Dessau-Roßlau

Gleich zwei geplante Aufmärsche von Neonazis werfen in der Doppelstadt an Elbe und Mulde ihre braunen Schatten voraus. In diesem Zusammenhang haben Rechtsextremisten zunächst am 24. Februar 2014 gegen 20.45 Uhr in einer offensichtlichen Provokationsabsicht am Schaufenster des Büros der Partei DIE LINKE in der Dessauer Karlstraße Aufkleber angebracht, obwohl zu diesem Zeitpunkt im Gebäude der Parteivorstand tagte. Die rechtsextremen Propagandaträger weisen dabei auf den sogenannten „Trauermarsch“ der extrem rechten Szene hin (mehr dazu hier…) am 08. März 2014 hin.

Nach Angaben des Dessauer Landtagsabgeordneten Frank Hoffmann (DIE LINKE) waren an der rechten Klebeaktion bis zu 6 schwarzgekleidete Männer beteiligt.  Die sofort verständigte Polizei konnte im Umfeld  des Parteibüros jedoch keine Täter feststellen. Inzwischen hat Hoffmann Strafanzeige erstattet, der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen einer rechtsextrem motivierten Ordnungswidrigkeit.

Indes blieb es nicht bei einer Aufkleberattacke. Nur wenige Stunden später wurden an dem gleichen Schaufenster von noch bislang unbekannten Tätern erneut Sticks mit der Aufschrift „Dessau gedenkt den Opfern alliierter Massenmörder“ angebracht. Als Herausgeber  firmiert dabei der in Sachsen-Anhalt bekannte Neonaziaktivist Enrico Marx aus Sotterhausen. Dass die Sticks gezielt über Plakate angebracht wurden, die auf den demokratischen Protest am 08. März hinweisen, verwundert wohl kaum.

„Diese Dreistigkeit hat und schon überrascht, davon lassen wir uns jedoch nicht entmutigen oder gar einschüchtern.“, sagt die Stadträtin Monika Andrich (DIE LINKE), die zugleich aktiv im Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE mitarbeitet.



Überdies haben Neonazis schon seit Wochen Flyer für ihren geschichtsrevisionistischen Aufzug in der Stadt verteilt (mehr dazu hier...). Viele Initiativen und Organisationen die den Protest auf die Beine stellen, fanden diese braunen Werbebotschaften in ihren Briefkästen vor. Auch das wohl Teil einer gezielten Provokation.  

Quelle:
eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt