Ein engagierter Bürger stellte in den Abendstunden des 25. Juli 2006 eine rechtsextrem motivierte Sachbeschädigung im Dessauer Stadtteil Nord fest. Das Spielmobil des Vereins „Kinderland Sachsen-Anhalt e. V.“ wurde dabei in der Lessingstrasse von bisher unbekannten Tätern mit mehreren Hakenkreuzen und dem rassistischen Spruch „Niggerland“ besprüht. Ein Passant stellte Strafanzeige. Der polizeiliche Staatsschutz der Polizeidirektion Dessau ermittelt wegen Sachbeschädigung an dem Bus (Spielmobil) und der Verwendung von Symbolen verfassungswidriger Organisationen (§ 86a StGB).
„Das fremdenfeindliche Motiv der tat ist offensichtlich und reiht sich ein in eine ganze Serie von ähnlich gelagerten Delikten in der letzten Zeit“, so Marko Steckel (Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau) und Steffen Andersch (Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus) übereinstimmend.
Beschränkend sich bisher Propagandadelikte in der Region auf das Zeigen des so genannten Hitlergrußes oder das Verkleben rechter Aufkleber und Plakate, steht die neuerliche Tat für eine neue Qualität in diesem Bereich. „Dies verweist auf das gewachsene Selbstbewusstsein der regionalen Szene“, so Steffen Andersch.
Die Chronik des Projekts gegenPart über rechtsextreme Straf- und Gewalttaten (mehr dazu hier...) weist für das Jahr 2006 bereits über 60 Einträge auf. Darüber hinaus registrierte die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt für die Region Anhalt in diesem Jahr bereits 34 Angriffe (mehr dazu hier...).
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